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Lippenherpes ist für Betroffene ein lästiges Übel, da die kleinen Bläschen einerseits jucken oder schmerzhaft sind und andererseits im Gesicht stark auffallen. Wie entsteht Herpes an der Lippe eigentlich, warum tritt es auf und was hilft gegen die lästigen Bläschen an der Lippe?

Was ist Lippenherpes?

Von Lippenherpes ist die Rede, wenn kleine und schmerzhafte Bläschen am Übergang zwischen Lippen und umliegender Haut auftreten. Diese sind mit einer hochansteckenden Flüssigkeit gefüllt und verursachen bei Betroffenen ein unangenehmes Gefühl bis hin zu Schmerzen. Auch optisch fallen die Bläschen deutlich auf, was den psychischen Leidensdruck bei Betroffenen oft deutlich erhöht. Wer von Lippenherpes betroffen ist, der fragt sich in der Regel, was bei Herpes an der Lippe helfen kann. Um die Bläschen effektiv behandeln zu können, sollten zunächst die Ursache bekannt sein und Maßnahmen zum Verhindern einer Verbreitung getroffen werden.

Vorbeugen und schnelle Hilfe bei Herpes durch Lysin

L-Lysin ist eine Aminosäure und kann Herpesgeplagten helfen, die Anzahl der Ausbrüche zu verringern und eine akute Phase zu verkürzen. Enthalten ist die Aminosäure beispielsweise in Lyranda. Diese Kautabletten werden beim ersten Anzeichen von Lippenherpes täglich eingenommen und tragen zu einer Stärkung des Immunsystems bei.

Ursachen für Herpes an der Lippe

Der Erreger, durch den Lippenherpes entsteht, ist der Herpes-simplex-Virus. Er wird in Typ 1 und Typ 2 unterschieden, wobei lediglich Typ 1 zu lästigen Bläschen an der Lippe führt. Beim Virentyp 2 handelt es sich um den Erreger von Genitalherpes. Dieser kann bei Sexualpraktiken in seltenen Fällen jedoch ebenfalls an die Lippen übertragen werden und hier für einen Ausbruch der Krankheit sorgen.

Die Ansteckung mit Herpesviren

Eine Erstinfektion erfolgt üblicherweise über eine Schmierinfektion oder in selteneren Fällen über die Tröpfcheninfektion. Bei einer erkrankten Person befinden sich die Erreger sowohl in der Flüssigkeit der Bläschen als auch im Speichel. Daher gilt das Küssen als häufigster Übertragungsweg. Ebenso ist es möglich, sich bei sehr geringem Abstand zu einer erkrankten Person durch die Tröpfcheninfektion anzustecken. Außerhalb des menschlichen Körpers können die Viren bis zu zwei Tage überleben und zu einer Infektion bei anderen Personen führen. Das Trinken aus einem gemeinsamen Glas mit einer erkrankten Person sollte daher unbedingt vermieden werden.

Die Reaktivierung der Viren

Auch nach vollständiger Abheilung der Herpesbläschen am Mund bleiben die Erreger ein Leben lang im Körper des Betroffenen. Nach einer Erstinfektion kann Herpes daher immer wieder auftreten. Zu den häufig erwähnten Auslösern einer so genannten Reaktivierung gehört Stress. Zu wenig Schlaf, ein ungesunder Lebensstil, Sorgen und eine hohe Belastung schwächen das Immunsystem und genau diese Lücke nutzen Herpesviren für einen erneuten Ausbruch. Ebenso können zu viele Stunden in der Sonne oder eine Schwächung des Immunsystems durch eine andere Erkrankung zu einer Reaktivierung führen.

Hausmittel und Behandlung von Lippenherpes

Sobald sich die ersten Anzeichen von Lippenherpes bemerkbar machen, kann Kälte den Verlauf mildern. Dazu wird ein Eiswürfel oder Kühlpad in ein dünnes Küchentuch gelegt und mehrere Minuten lang auf die betroffene Stelle gehalten. Das sollte mehrfach wiederholt werden. Die Kälte der Eiswürfel oder Kühlpads schwächt den Erreger und trägt dadurch möglicherweise zu einem leichteren Verlauf bei. Zeigt sich bereits ein Herpesbläschen an der Lippe kann Zitronenmelisse-Öl eine lindernde Wirkung haben. Das haben Forscher der Universität Heidelberg in einer ersten Studie herausgefunden. Das ätherische Öl trägt bestenfalls ebenso wie Kälte zu einem milderen Verlauf der Infektion bei.

Hierzu wird mehrfach am Tag etwas Zitronenmelisse-Öl auf die betroffene Stelle getupft. Die Lippen sollten danach jedoch nicht abgeleckt werden, da ätherische Öle nicht für den Verzehr geeignet sind. Neben diesen Hausmitteln sind in Apotheken und Drogerien ebenfalls Präparate für Herpesgeplagte erhältlich. Cremes und Pflaster werden direkt auf die Bläschen aufgetragen oder aufgeklebt und können sich ebenfalls positiv auf die Heilung auswirken. Bei den Pflastern handelt es sich in der Regel um durchsichtige Modelle, die im Gesicht des Betroffenen kaum auffallen und daher auch tagsüber bei der Arbeit oder bei Freizeitaktivitäten getragen werden können.

Finger weg von diesen Hausmitteln

Häufig ist von Tipps wie Zahnpasta, Essig, Teebaumöl und Honig zu lesen. Sie helfen bei Herpes an der Lippe jedoch nicht, sondern können die betroffene Stelle noch zusätzlich reizen und eine Heilung hinauszögern. Diese alten Hausmittel sind daher nicht geeignet.

Weitere Ausbreitung von Herpes vermeiden

Nach dem Ausbruch einer Herpesinfektion ist es wichtig, eine weitere Ausbreitung zu vermeiden. Der Erreger kann nämlich auch auf die Schleimhäute der Nase und auf die Augen übertragen werden. Um das zu vermeiden, sollten die Bläschen nicht berührt werden. Die darin befindliche Flüssigkeit ist hochinfektiös, weshalb ein Aufkratzen unbedingt zu vermeiden ist. Auch auf Küsse mit dem Partner oder der Partnerin sollten Betroffene in dieser Zeit unbedingt verzichten, da andernfalls eine Infektion beim Partner oder der Partnerin droht. Geschirr sollte in dieser Zeit nicht gemeinsam genutzt werden und gründliches Händewaschen nach dem Berühren der Herpesbläschen hilft ebenfalls, eine Ausbreitung zu vermeiden.

In den meisten Fällen heilen Herpesbläschen an den Lippen innerhalb von zwei Wochen vollständig ab.