Das Trinkwasser in Deutschland gilt als ein qualitativ hochwertiges Produkt und soll bedenkenlos konsumiert werden können. Gleichzeitig kommt es immer wieder zu Fällen, in denen sich Menschen mit Legionellen infizieren.
Was sind Legionellen? Wann sind Legionellen gefährlich und wie überprüft man das Wasser aus der Leitung? Und wie erkennt man eigentlich, ob man sich infiziert hat? Dieser Artikel liefert Antworten!
Was sind Legionellen?
Unter Legionellen versteht man eine spezielle Gattung von Bakterien, die keine Sporen ausbilden und in geringen Mengen im Wasser vorkommen. Sie gehören zur Familie der Legionellaceae und weisen eine stäbchenartige Form auf. Besonders wohl fühlen sich die Legionellen bei Wassertemperaturen zwischen 20 und 50 Grad Celsius. Steigt die Wassertemperatur über 60 Grad Celsius, sterben die Bakterien innerhalb kurzer Zeit.
Wann sind Legionellen gefährlich?
Gesundheitsschädlich werden diese Bakterien erst in dem Moment, in dem sie in hoher Konzentration im Trinkwasser auftreten. Dabei kann sich nur derjenige infizieren, der verdampftes oder zerstäubtes Wasser einatmet. Das infizierte Wasser muss also über die Umgebungsluft weitergetragen werden. Somit birgt eine hohe Population von Legionellen ein Gesundheitsrisiko beim Duschen, im Schwimmbad oder sogar beim Zahnarzt. Schützen kann man sich z. B. mit Wasserfiltern für die Dusche. Weitere Informationen finden Interessierte hier: https://www.sanquell.de/.
Insbesondere Wasserleitungen in Wohn- oder Gewerbeobjekten bieten den Legionellen optimale Wachstumsbedingungen, indem sie sich von dem Biofilm in den Rohren ernähren. Auch in Kläranlagen besteht eine hohe Gefahr, dass sich Legionellen vermehren. Das reine Händewaschen dagegen führte in keinem bekannten Fall zu einer Infektion.
Die deutsche Trinkwasserverordnung schreibt vor, dass das Trinkwasser maximal 100 koloniebildende Legionelleneinheiten pro 100 Milliliter Wasser enthalten darf. Wird dieser Wert überschritten, werden spezifische Maßnahmen wie ein offizielles Duschverbot unter Anleitung des Gesundheitsamts eingeleitet. Jedoch liegen bis heute keine aussagekräftigen wissenschaftlichen Studien vor, die einen konkreten Wert benennen, ab dem ein Legionellenaufkommen gesundheitsschädlich ist.
Eine weitere Schwierigkeit besteht darin, dass die gemessene Trinkwasserqualität nicht zwangsläufig der Wasserqualität in einem Haushalt entspricht. Denn alte, verrostete Rohre oder eine lange Abwesenheit können dazu führen, dass sich Legionellen erst in den Leitungen eines Hauses vermehren.
Wie finde ich heraus, ob sich Legionellen im Trinkwasser befinden?
Um zu überprüfen, ob sich Legionellen im Trinkwasser befinden, können Privatpersonen Heißwasser aus dem Wasserhahn entnehmen. Diese Wasserprobe leiten sie dann an ein Labor weiter, das das Produkt auf Legionellen untersucht. Wer zur Miete wohnt, sollte sich erkundigen, wann das Trinkwasser zuletzt untersucht worden ist.
Wie erkenne ich, ob ich an Legionellen erkrankt bin?
Wer durch Legionellen verunreinigtes Trinkwasser eingeatmet hat, kann an der sogenannten Legionellose erkranken. Die beiden häufigsten Unterformen sind die Legionärskrankheit und das Pontiac-Fieber. Bei der Legionärskrankheit handelt es sich um eine Form der Lungenentzündung, die tödlich enden kann. Im Durchschnitt ist die Krankheit nach vier Wochen überstanden. Das Pontiac-Fieber dagegen klingt in der Regel nach wenigen Tagen ab. Gefährdet sind insbesondere Risikogruppen wie ältere Menschen, Babys, Schwangere sowie Menschen mit einem geschwächten Immunsystem oder einer chronischen Krankheit.
Häufige Symptome der Legionärskrankheit
- Kopfschmerzen
- Brustschmerzen
- hohes Fieber
- Schüttelfrost
- Husten
- Verwirrtheit
Häufige Symptome des Pontiac-Fiebers
- Kopfschmerzen
- Gliederschmerzen
- Fieber
- Brustschmerzen
- Husten
Wie bekomme ich Legionellen aus der Wasserleitung?
- Die Fenster weit öffnen: Bevor Privatpersonen Maßnahmen ergreifen, sollten die Fenster des Hauses oder Wohnung weit geöffnet werden.
- Die Leitungen durchspülen: Wer nach einer längeren Abwesenheit wie einem Urlaub nach Hause zurückkehrt, sollte die Dusche und alle Wasserhähne für ein paar Minuten mit heißem Wasser durchlaufen lassen. So fließt das Wasser ab, das im Rohr steht. Dabei sollte der Raum verlassen werden.
- Duschköpfe mit Legionellenfilter verwenden: Wasserfiltersysteme gewährleisten reines Wasser.
- Die Wasserhähne regelmäßig entkalken: Jeder Wasserhahn im Wohnobjekt sollte in regelmäßigen Abständen von Kalk befreit werden, sodass Legionellen keine Nährstoffe finden.
- Trinkwassererwärmungsanlagen im Sommer nicht herunterregeln: Das Wasser in den Leitungen sollte im Sommer wie im Winter mindestens 60 Grad Celsius erreichen.
Fazit
Legionellen sind stäbchenförmige Bakterien, die in hoher Konzentration insbesondere für Risikogruppen gesundheitsschädlich sind. Sie kommen in geringer Anzahl im Trinkwasser vor. Gefährlich wird es, wenn die Konzentration steigt und das infizierte Wasser verdampft oder zerstäubt eingeatmet wird. So sind Infektionen mit der Legionärskrankheit oder dem Pontiac-Fieber möglich. Das Wasser in den Leitungen sollte immer ausreichend erhitzt werden. Weiterhin können Wasserfilter vor Legionellen schützen.