Es klingt so einfach, ist aber im Alltag oft das Erste, das untergeht: Zeit für sich selbst. Zwischen Job, Familie, Wäschebergen und Terminen bleibt selten Raum, wirklich durchzuatmen. Dabei ist genau das so wichtig.
Selfcare bedeutet nicht nur, sich eine Maske aufzulegen oder eine Tasse Tee zu trinken. Es heißt, sich bewusst Zeit zu nehmen, um wieder aufzutanken – körperlich, emotional und mental. Und dafür braucht es keine Wellnessreise oder stundenlange Rituale. Oft sind es die kleinen, aber regelmäßigen Momente, die den Unterschied machen.
Selfcare ist individuell – und darf Spaß machen
Was für den einen ein entspannter Waldspaziergang ist, ist für den anderen ein heißes Bad oder ein Abend mit dem Lieblingsbuch. Wichtig ist nur, dass die Aktivität dir guttut – nicht jemand anderem, nicht irgendeinem Idealbild. Und genau deshalb lohnt es sich, neue Dinge auszuprobieren. Manchmal entdeckt man dabei kleine Rituale, die überraschend gut in den Alltag passen.
Dabei geht es nicht um Perfektion oder Produktivität. Du musst am Ende nichts „geschafft“ haben. Vielmehr darf Selfcare auch zweckfrei sein. Es reicht, dass du dich danach ein Stück mehr bei dir selbst fühlst. Wenn du also Lust hast, dich kreativ auszuleben, ohne Druck und mit einem sichtbaren Ergebnis – dann könnte das nächste Projekt vielleicht sogar gemeinsam mit deinen Kindern entstehen.
Kreative Auszeiten mit den Kleinsten – entspannter als gedacht
Viele Eltern sehnen sich nach einer Auszeit, denken aber gleichzeitig: „Ich hab doch eh keine Zeit, die Kinder sind ja immer da.“ Der Trick liegt darin, Selfcare nicht immer als etwas rein Privates zu sehen, sondern auch als etwas, das gemeinsam funktioniert – besonders wenn es Spaß macht und alle davon profitieren. Kreative Projekte eignen sich dafür besonders gut, weil sie die Aufmerksamkeit bündeln, zur Ruhe bringen und ein Erfolgserlebnis bieten.
Ein schönes Beispiel dafür sind Diamond Painting Tiere. Dabei handelt es sich um bunte Mosaikbilder, die Steinchen für Steinchen zusammengesetzt werden. Das Prinzip ist einfach, fast meditativ, und erinnert an eine Mischung aus Malen nach Zahlen und Puzzle. Für Kinder ist es eine spielerische Fingerübung mit sofort sichtbarem Ergebnis, für Erwachsene eine Gelegenheit, abzuschalten und gleichzeitig etwas Schönes zu gestalten. Am Ende entsteht ein funkelndes Kunstwerk – perfekt für die Kinderzimmerwand oder als Geschenk für Oma und Opa. Und das Beste: Während alle konzentriert basteln, kehrt oft ganz von allein eine wohltuende Stille ein, wie man sie im Familienalltag selten erlebt.
Digital Detox light – mit echten Momenten
In einer Welt, die ständig blinkt, piept und aufpoppt, ist Offline-Zeit wertvoller denn je. Selfcare bedeutet auch, Grenzen zu setzen – und zwar nicht nur anderen, sondern auch dem eigenen Konsum. Social Media kann inspirierend sein, aber auch erschöpfend. Nachrichten informieren, überfordern aber schnell. Wer regelmäßig kleine „digitale Lücken“ in seinen Tag einbaut, merkt schnell, wie viel ruhiger Körper und Geist arbeiten können.
Das muss kein kompletter Entzug sein. Schon eine Stunde ohne Handy – am besten kombiniert mit einer analogen Tätigkeit – kann Wunder wirken. Vielleicht mit einer Zeitschrift, vielleicht beim Malen, vielleicht bei einer gemütlichen Teezeremonie im eigenen Tempo. Entscheidend ist der bewusste Ausstieg aus dem ständigen Reizstrom – und das langsame Wiedereintauchen in die eigene Gegenwart.
Körperpflege als bewusstes Ritual
Selfcare darf auch ganz sinnlich sein. Ein Peeling, eine warme Dusche, eine langsame Lotionmassage – das klingt banal, ist aber eine der ehrlichsten Formen der Fürsorge. Nicht, weil du damit schöner wirst, sondern weil du dir selbst signalisierst: Ich kümmere mich um dich. Der Körper bekommt Beachtung, die Gedanken dürfen kurz stillstehen, die Atmung wird ruhiger.
Wer sich dabei Zeit lässt, statt sich durch die Pflege zu hetzen, spürt schnell den Unterschied. Vielleicht wird daraus ein Ritual – immer am Sonntagabend oder an einem Tag, der sonst nichts für dich bereithält. Und plötzlich ist da ein Moment nur für dich, mitten im Chaos der Woche.
Wenn Selfcare leise wirkt – aber nachhaltig
Die meisten von uns sehnen sich nicht nach mehr Programm, sondern nach weniger Lärm. Selfcare ist kein weiterer Punkt auf der To-do-Liste, sondern ein Gegengewicht dazu. Und sie darf leise sein: ein kreativer Abend, eine liebevolle Körperpflege, ein Gespräch mit sich selbst in Gedanken.
Gerade wenn du nicht viel Zeit hast, zählt jeder kleine Schritt. Und wenn dabei ein leuchtendes Kinderbild aus bunten Steinchen entsteht, ein bisschen Haut nach Lavendel duftet oder dein Blick morgens auf ein selbst gestaltetes Poster fällt – dann weißt du: Du hast dir etwas zurückgeholt. Dich selbst. Ein Stück Ruhe. Ein kleines Glück.