30. April 2024

Fettige Haare färben: Warum das keine gute Idee ist

Ganz gleich, ob beim Friseur oder zu Hause – Haare färben ist nicht gleich Haare färben. Die gleiche Farbe kann auf das Haar desselben Menschen abweichende Färbewirkungen haben. Das Ergebnis des Färbens wird nämlich nicht nur von der Qualität der Haarfarbe bestimmt, sondern auch von dem aktuellen Zustand der Haare.

Der perfekte Zeitpunkt ist beim Färben also wichtig. So haften beispielsweise in der Woche der Regelblutung die Farbpigmente der Haarfarbe am besten. Der neue Farbton wirkt dann nicht nur intensiver, sondern hält auch tatsächlich länger. Reste von Stylingprodukten wie Spray, Gel, Wachs oder Öl dagegen hinterlassen einen Film über den Haaren und lassen die Haare die Farbe unter Umständen nicht so gut annehmen. Sie sollten vorher definitiv rausgewaschen werden. Doch auch mit fettigen Haaren sollte man lieber keinen Färbeversuch starten.

Warum man keine fettigen Haare färben sollte

Um ein einheitliches Ergebnis beim Färben zu erreichen, ist es wichtig, dass man keine fettigen Haare färbt. Etwas Fett ist okay und auch gut. Es befeuchtet nämlich Haut und Haare. Manchmal wird die Talgproduktion aber durch hormonelle Veränderungen wie Schwangerschaft oder Pubertät überaktiv. Ist also etwa der Ansatz zu fettig, kann das zu ungleichmäßigen Ergebnissen führen, denn der fettige Ansatz nimmt die Farbe schlechter auf als die Haarlängen. Im Allgemeinen bleibt das Auftragen von Farbe auf fettigem Haar oft völlig ohne Effekt. Dies hat einen einfachen Grund: Die Talgdrüsen der Kopfhaut produzieren Fette und Öle, die die Keratin- und Hornschicht des Haares versiegeln. So können die Wirkstoffe der Farbe nicht ins Haar eindringen.

Das ist aber noch nicht alles, was passieren kann: Eine Färbung besteht häufig aus diversen Komponenten wie Ammoniak, Wasserstoffperoxid sowie einer Farbstoff-Vorstufe. Vermischt man diese Komponenten, dann lässt vor allem das Ammoniak das Haar aufquellen, damit die Farbstoffe dauerhaft in das Haar eindringen können. Fettige Haare quellen jedoch aufgrund ihres Schutzfilms nicht einheitlich auf. Die Haare werden auch hier also wieder nicht ebenmäßig gefärbt. Fettige Haare zu färben ist also so, wie rohe Nudeln zu essen: Mann kann es machen, es ergibt aber keinen Sinn und macht unzufrieden.

Wann ist Haarewaschen sinnvoll?

Man sollte sein Haar vor dem Färben auf jeden Fall waschen. Jedoch nicht direkt davor, sondern am besten ein bis zwei Tage vorher. Durch das Haarewaschen wird nämlich der natürliche Fettfilm der Kopfhaut gereinigt. So können beim Färben Schadstoffe in die Kopfhaut eindringen und zu Irritationen führen. Außerdem kann das Waschen der Haare am selben Tag die Farbe verdünnen. Farbe, die auf das ungewaschene, aber noch saubere Haar aufgetragen wird, kann gleichmäßig in das Haar eindringen und zu dem erwünschten Färbeergebnis führen. Jede Haarstruktur ist individuell und auch die Fett- und Talgdrüsenfunktion der Kopfhaut ist von Mensch zu Mensch verschieden stark ausgeprägt.

fettige haare waschen
Pixel-Shot/shutterstock.com

Deshalb werden Haare unterschiedlicher Menschen, unterschiedlich schnell fettig. Dementsprechend sollte man das Haarewaschen vor dem Friseurtermin dementsprechend planen. Wer schnell fettendes Haar hat, sollte es nur mehrere Stunden vor dem Färben waschen. Für normal schnell fettendes Haar ist es aber am besten, wenn man es ein Tag vor dem Färben shampooniert. Empfehlenswert ist dafür ein mildes Shampoo und keins, was extra für fettiges Haar entwickelt worden ist. Solche Produkte können die Kopfhaut beim Waschen zu stark austrocknen und die Talgproduktion sogar anregen.

Extratipp für ein ebenmäßiges Farbergebnis: Conditioner auf Haare aber nicht auf Kopfhaut auftragen, Haare glätten und dann erst färben (lassen). Conditioner kann das Haar vor Schäden durchs Färben schützen. Generell gilt: Es ist wichtig, entweder den Friseurtermin seinem Haarwaschrhythmus entsprechend zu vereinbaren oder diesen Rhythmus, falls notwendig, abzuändern.

Und was, wenn das Haar bereits fettig ist?

Wenn das Haar bereits fettig ist, wenn es gefärbt werden soll, braucht man auch nicht zu verzweifeln. Denn da gibt es einige Tipps und Tricks, die zu einem guten Farbergebnis verhelfen (können):

  1. Den Friseur um Rat fragen. Er weiß als Fachmann am besten, wie bei fettigem Haar vorzugehen ist und wird die notwendigen Vorbehandlungen einleiten.
  2. Babypuder auf das fettige Haar streuen und einige Minuten einwirken lassen. Wichtig ist, das Puder anschließend gleichmäßig durch das Haar zu kämmen. Das Haar wird das Puder absorbieren und kann wie gewohnt gefärbt werden. Das liegt daran, dass Babypuder sanft ist und es zusammen mit der Farbe zu keiner chemischen Reaktion kommt.

Weitere Tipps gegen fettige Haare vor dem Färben

  • Haare vor dem Färben auf keinen Fall zu stark bürsten. Ansonsten werden die Talgdrüsen angeregt.
  • Haarpracht nach dem Kämmen in ein Mikrofasertuch einwickeln. Mikrofasertücher absorbieren Öle aus dem Haar besser als Baumwolltücher.
  • Haare nur höchstens alle 2–3 Tage waschen. Das kräftige Reiben des Kopfes und die im Shampoo enthaltenen Tenside fördern fettiges Haar. Seltenes Haarwaschen verringert die Fettproduktion der Kopfhaut.

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