24. Oktober 2024

Eis essen bei Gastritis: Warum das keine gute Idee ist

In den Sommermonaten steigt das Verlangen nach Erfrischungen, und wir alle sind damm dem Eis-Genuss nicht mehr abgeneigt. Bei einer Gastritis (auch: Magenschleimhautentzündung) ist jedoch Vorsicht geboten, besonders wenn sie bisher unerkannt blieb. Denn die schmackhaften Kugeln verursachen mitunter Magenschmerzen, was auf einen chronischen Verlauf der Erkrankung hindeutet.

Eis essen bei Gastritis: Der Zuckergehalt verursacht die Beschwerden

Viele werden nun Fragen: Aber bei Entzündungen ist Kälte doch ein bewährtes Mittel, damit das Gewebe abschwillt und die Schmerzen nachlassen? Warum löst dann ein Eis aber die Beschwerden aus? Der Einwand ist zunächst richtig, jedoch nicht bei einer Gastritis. Dann sollte man zuckerhaltige Nahrungsmittel besser grundsätzlich meiden. Das gilt etwa für zuckerhaltiges Obst wie Bananen, aber auch für Süßes wie Eis und Limonaden.

Besonders in der Akut-Phase einer Magenschleimhautentzündung ist der Eis-Genuss eher kontraproduktiv. Die Leckerei ist zwar nicht so schädlich wie zum Beispiel ein hoher Fettanteil in den Nahrungsmitteln. Aber Eis erhöht die Produktion von Magensäure, und außerdem reizt die Kälte zusätzlich die Schleimhaut. Die Ursache einer Entzündung bekämpft es jedoch auf keinen Fall.

Was ist eine Gastritis eigentlich genau?

Die Magenschleimhaut sorgt für einen Schutz der empfindlichen Magenwand vor Krankheitserregern oder der Magensäure selbst. Kommt es zu Reizungen oder Schädigungen, kann sich das Gewebe entzünden. Verursacht wird eine Gastritis in den meisten Fällen aber durch gewisse Bakterien, vornehmlich das Helicobacter-pylori. Auch das Einnehmen von Schmerzmitteln löst oft die Beschwerden aus. Die Keime stören die Magensäure-Produktion, oft ist eine Übersäuerung die Folge. Eine Entzündung aufgrund einer Infektion ist allerdings die Ausnahme.

In Deutschland sind geschätzt 40 Prozent der Bevölkerung von dem Helicobacter-Bakterium befallen. Aber nur zwischen vier und acht von ihnen entwickeln eine Gastritis oder gar ein Zwölffingerdarm- oder Magengeschwür. Die Verbreitung des Bakteriums vollzieht sich zum Beispiel über den Speichel, den Stuhl, über Erbrochenes, das Trinkwasser oder über die Nahrung. Und gerade Speiseeis kann Bakterien übertragen. Experten vermuten außerdem eine Übertragung bereits im frühen Kindesalter, etwa im engen Kontakt innerhalb der Familie.

Gastritis
Emily frost/shutterstock.com

Zwei Formen der Magenschleimhautentzündung

Der Mediziner unterscheidet zwei Formen der Erkrankung. Ein akutes Auftreten ist meist mit spürbaren Magenschmerzen verbunden, die jedoch in aller Regel nach wenigen Tagen von selbst wieder vergehen. Bei einem chronischen Verlauf bleibt die Krankheit oft lange unbemerkt. Aber auch dann kann es zu Verletzungen der Magenwände kommen. In einigen wenigen Fällen bildet sich sogar ein Magengeschwür, das ähnliche Beschwerden verursacht.

Wie kann man die Beschwerden lindern?

Vor allem sollte man nun versuchen, die Schleimhaut nicht weiter zu reizen. Bei einem akuten Vorfall essen deshalb viele Betroffene ein zwei Tage lang einfach gar nichts. Während dieser Fasten-Periode bleibt aber die Flüssigkeits-Aufnahme wichtig, um den Elektrolyt-Haushalt aufrechtzuerhalten. Mindestens 1,5 Liter sollten es pro Tag sein. Besonders geeignet ist in dieser Zeit der Kamillen-Tee, weil er Entzündungen hemmt. Ebenso, aber nicht von jedem vertragen, wirkt der Pfefferminz-Tee. Auch eine fettarme Brühe wird oft empfohlen, denn sie versorgt den Organismus mit wichtigen Elektrolyten.

Außerdem hilft mehrmals täglich ein halber Teelöffel Sanddornöl. Ein vielfach hochgelobtes Hausmittel auch gegen eine Gastritis nach dem Eisessen ist der Kümmel. Der schmeckt zwar vielen Betroffenen nicht, aber er wirkt zuverlässig gegen die Beschwerden. Mehrmals täglich einige Körner zerkauen, und dann schließlich noch eine Wärmeflasche auflegen.

Eis essen & Co. bei Gastritis: Welche Lebensmittel sollte man meiden?

Wie bereits angedeutet, können bei einer chronischen Gastritis bestimmte Nährmittel die Symptome auslösen oder verstärken. Alles was Magensäure bildet, sollte man bei einer Magenschleimhautentzündung meiden. Dazu gehören Kaffee, scharfe Gewürze, Frittiertes, Gebratenes und Geräuchertes, außerdem alle fruchthaltigen Tees und Säfte. Weizen, ob im Brot, in den Brötchen, Teigwaren oder der Pizza, regt ebenfalls die Säureproduktion an. Gleiches gilt für Schweinefleisch und Kuhmilch als normale Trinkmilch. Keinen Zucker! Und sparsam sein mit dem Süßen! Auch im Hochsommer!

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