27. Juli 2024

Haare schneller wachsen lassen: Tipps für besseres Haarwachstum

Langes Haar ist besonders pflegebedürftig. Styling, Hitze, aber auch der eigene Lebenswandel setzen dem Haar ordentlich zu. Schon bald heißt es dann ab zum Friseur und die brüchigen Spitzen kürzen. Wer beim Blick auf die mühsam zugelegten Zentimeter, die sich jetzt schon wieder verabschieden, am liebsten in Tränen ausbrechen möchte: Alles halb so wild, die Haare wachsen ja nach. Aber wie lange dauert das und lässt sich das Haarwachstum irgendwie beschleunigen?

Ein paar Tricks und Kniffe gibt es tatsächlich, mit denen das Haar gesund und vor allem schneller nachwachsen kann. Bevor wir dir aber erklären, wie du dein Haarwachstum anregen kannst, lohnt es sich zu verstehen, wie Haare wachsen und warum die nachfolgend genannten Methoden überhaupt funktionieren.

Haare schneller wachsen lassen: Grundlegende Informationen

  1. Langes Haar ist nicht gleich langes Haar. Leider ist die Maximallänge der Haare genetisch vorbestimmt. Wem die Natur die richtigen Gene mitgegeben hat, dem wachsen die Haare locker bis zu den Hüften, ein anderer muss sich vielleicht mit knapp über Schulterlänge begnügen.
  2. Der durchschnittliche Haarwuchs liegt bei etwa einem Zentimeter pro Monat, also täglich um die 0,3 Millimeter. Allerdings wird ein einzelnes Haar meist nicht älter als sieben Jahre. Danach fällt es aus und macht Platz für ein neues Haar.
  3. Für das Wachstum der Haare sind die Haarwurzeln in der Kopfhaut verantwortlich. Sie produzieren die Haarzellen, aus denen sich schließlich die Haare bilden. Die Haarwurzeln wiederum sitzen in den Haarfollikel -winzigen Löchern in der Kopfhaut.
  4. Haare wie Fingernägel gelten als Hautanhangsgebilde. Wer schönes Haar sein eigen nennen möchte, darf also nicht vergessen, dass die Haare ihre Nährstoffe aus dem Stoffwechsel beziehen.

Wie du mit gesunder Ernährung das Haarwachstum anregen kannst

Gerade die Haarwurzeln brauchen sehr viele Nährstoffe, um die Zellteilung voranzutreiben und somit Haare auszubilden. Wird die Kopfhaut ausreichend mit Eiweiß, Mineralstoffen und Vitaminen versorgt, sprießt auch das Haar schneller und gesünder. Das merkt man besonders während einer Diät – oft leiden auch die Haare unter dem akuten Nährstoffmangel und wirken dünner und spröde oder fallen sogar aus. Aber welche Nährstoffe sind für ein schnelles Haarwachstum besonders wichtig?

Vitamin A, B, C und H oder auch Biotin

  • Vitamin A (Retinol) ist am Aufbau von Haut und Haaren beteiligt. Über die Nahrung kann man Vitamin A in Form von Milchprodukten, Paprika, Möhren oder Aprikosen zu sich nehmen. Auch Fischöl hat einen hohen Vitamin A Gehalt. Zu viel Vitamin A kann aber schädlich wirken. Deshalb darf besonders bei Vitamintabletten die empfohlene Tagesdosis von 1,5 Milligramm nicht überschritten werden.
  • Die Gruppe der B Vitamine, also Niacin (B3), Pantothensäure (B5) und Pantothensäure (B6) sind an den Stoffwechselvorgängen in der Haarwurzel beteiligt. Sie beugen außerdem Entzündungen vor und halten die Kopfhaut im Gleichgewicht. Vitamine des B-Komplexes stecken in Nüssen und Hülsenfrüchten wie Bohnen und Erbsen, aber auch in Fleisch, Eiern und Hefen.
  • Vitamin C (Ascorbinsäure) steckt in allen Zitrusfrüchten, wie Orangen, Zitronen und Limetten, aber auch in Gemüsen wie Kohl oder Spinat. Ascorbinsäure sorgt dafür, dass das Spurenelement Eisen (verantwortlich für das Wachstum in den Köperzellen) über das Blut durch den Körper transportiert wird und somit auch an die Haarwurzeln gelangt.
  • Vitamin H (Biotin) wirkt ebenfalls gegen Entzündungen der Haarwurzeln und sorgt dafür, dass der Haarschaft fest verankert bleibt. Wer ausreichend Fleisch, Vollkornprodukte und Milch zu sich nimmt, sollte gut mit dem Vitamin versorgt sein.

Spurenelemente Eisen, Zink und Kupfer

  • Ein Eisenmangel steht direkt mit akutem Haarausfall in Verbindung. Deshalb verlieren Frauen, die unter einer starken Monatsblutung leiden, oft auch vermehrt Haare in dieser Zeit. Ohne Eisen gelangt der lebenswichtige Energielieferant Sauerstoff nicht in die Körperzellen und das Wachstum wird unterbrochen. Eisen steckt vor allem in Fleisch. Deshalb leiden Vegetarier oft unter einem Eisenmangel und somit auch unter brüchigem oder schwindendem Haar.
  • Das Spurenelement Zink steckt in Eiern, Fleisch und Käse. Zink fördert das Haarwachstum und sorgt dafür, dass sich neue Haarzellen bilden. Wer unter einem Kupfermangel leidet, plagt sich auch mit dünnem und brüchigem Haar. Kupfer verbessert die Haarstruktur und steckt unter anderem in Vollkornprodukten, Nüssen und Trockenobst.

Eiweiß

Ohne Eiweiß kein Kreatin. Da Haare vornehmlich aus Kreatin bestehen, braucht der Körper das Eiweiß, um die hornähnliche Substanz aus ihm zu bilden. Pflanzliches Eiweiß aus Kartoffeln und Getreide ist wirkungsvoller als tierisches Eiweiß aus Fleisch und Eiern.

Haare schneller wachsen lassen: Gesunde Kopfhaut ist gleich gesundes Haarwachstum

Ist die Kopfhaut gut durchblutet, gelangen auch alle wichtigen Nährstoffe schneller zu den Haarwurzeln und das Wachstum wird angeregt. Eine gute Zirkulation des Blutes hilft außerdem dabei, die Funktionstüchtigkeit der Haarfollikel zu erhalten. Offene und gesunde Follikel sorgen für schnelles und kräftiges Haarwachstum. Nicht nur tägliches und kräftiges Bürsten regt die Durchblutung an, du kannst deine Kopfhaut auch direkt massieren. Dafür mit allen zehn Fingern wie beim Schamponieren quer und kräftig über den Kopf kneten oder eine Massagespinne verwenden.

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Schnelles Haarwachstum: Die richtige Pflege

Wer den Schopf schneller wachsen lassen will, greift am besten zu Produkten, die Koffein enthalten. Dieser Wirkstoff macht sich nicht nur im Kaffee gut, er regt ebenfalls die Blutzirkulation auf der Kopfhaut an. Einen ähnlichen Effekt hat das Coenzym Q 10 (wachstumsfördernde Eigenschaften) Als Faustregel gilt: Bei jeder zweiten Haarwäsche das herkömmliche Shampoo gegen eines mit den genannten Wirkstoffen austauschen. Tu deinem Haar einen Gefallen und strapaziere es nicht allzu sehr mit dem Hitzestab, der Färbekelle oder aufwendigem Styling. Alles, was du deinem Haar von außen zufügst, bekommst du als Spliss, Glanzlosigkeit und Haarbruch wieder zurück. Lieber mal offen tragen, an der Luft trocknen und vor allem regelmäßig zum Friseur, den Spliss herausschneiden lassen!

Spülung, Maske und Co.

Abgesehen von der regelmäßigen Haarwäsche mit haarwachstumsfördernden Wirkstoffen,freut sich dein Haar auch über Extrapflege in Form von reichhaltigen Haarmasken oder nährenden Pflegespülungen. Hierbei geht es besonders um Feuchtigkeit. Denn trockenes, sprödes Haar neigt zu Spliss und Spliss muss regelmäßig geschnitten werden. Wenn du dafür sorgst, dass dein Haar genügend Feuchtigkeit erhält und es somit vor dem Austrocknen schützt, sparst du dir am Ende auch einen extra Gang zum Friseur. Aber Vorsicht! Zu viel Pflege, ständig wechselnde Mittel oder Produkte mit vielen Zusatz- und synthetischen Inhaltsstoffen irritieren deine Kopfhaut und verstopfen die Poren. Auf welche Pflegestoffe und Produkte solltest du besonders Wert legen:

  • Conditioner – der Klassiker unter den Haarpflegeprodukten. Jeder kennt die gute alte Haarspülung, aber was genau sie eigentlich bewirkt, ist dabei nicht jedem klar. Ein Shampoo öffnet sozusagen die Schuppenschichtdes Haares, damit Ablagerungen und Talg herausgewaschen werden können. So aufgeraut ist das Haar aber besonders empfindlich, nicht nur für negative Einflüsse, sondern auch für alle Arten von Pflegestoffen. Ein Conditioner verschliesst die Schuppenschicht wieder und schützt das Haar somit bis zur nächsten Wäsche vor schädlichen Umwelteinflüssen.
  • Öle – Arganöl, Olivenöl oder Rizinusöl, sie alle versorgen das Haar mit einer Extraportion Feuchtigkeit. Das Einarbeiten lässt sich außerdem mit einer Kopfmassage verbinden. Damit die Haare von der dickflüssigen Formulierung nicht beschwehrt werden, sollte das Öl nach der Einwirkzeit gründlich und restlos ausgespült werden. Fettflecken auf der Bettwäsche lassen sich vermeiden, indem du das Haar über Nacht in Stoff gewickelt lässt (Haartuch oder ein altes Shirt) oder seperate Bettwäsche nutzt.
  • Haarkuren- und Masken – die sind eine echte Wohltat für trockenes, gebeuteletes Haar. Sie wirken viel tiefer als zum Beispiel Conditioner, weil sie direkt in die Haarstruktur eindringen. Einmal wöchentlich sollte der Schopf in den Genuss einer solchen Pflege kommen. Noch besser wirkt eine Haarmaske unter Wäremeinwirkung. Die Haare also unter einem Handtuch dick und warm einpacken und die Kur oder Maske wirken lassen.
  • Geheimwaffe Apfelessig – Wer nicht so tief in die Börse greifen mag oder auf Hausmittel schwört, ist mit Apfelessig für schnelleres Haarwachstum gut beraten. Apfelessig ist die perfekte Kopfhautpflege und macht das Haar seidig und glänzend – die beste Waffe gegen Spliss. Ein paar Esslöffel Essig mit Wasser gemischt und das Ganze wie eine Spülung verwenden. Der strenge Geruch des Apfelessig verfliegt dann später von allein, wenn die Haare trocknen.

Haarbruch verhindern mit der richtigen Bettwäsche

Nicht nur Styling und Co setzen deinen Haaren zu und verursachen unschönen Spliss, dem du mit der Schere zu Leibe rücken musst, auch die raue Oberfläche eines Kopfkissens kann über Nacht die Struktur deines Haares aufreiben und es somit brüchig machen. Bettwäsche aus seidigen Fasern schafft hier Abhilfe. Satin oder Seide sind nicht nur sanft zum Haar, auch deine Haut dankt es dir mit weniger Schlaffalten und Irritationen.

Wenn die Haare trotzdem nicht wachsen wollen

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Du pflegst und bürstest und ernährst dich gesund, hast aber trotzdem das Gefühl auf deinem Kopf will es einfach nicht vorangehen? Dann könnte das an deinen Hormonen liegen. Auch die Pille greift in den Hormonhaushalt ein und kann Haarausfall und kraftloses Haar begünstigen. In diesem Fall hilft der Frauenarzt. Er kann den Hormonhaushalt checken oder dich auf Probleme mit der Schilddrüse hin untersuchen. Haare sind immer ein Spiegel der ganzheitlichen Gesundheit. Wer also ständig unter Stress steht oder mit seelischen Problemen zu kämpfen hat, muss sich nicht wundern, wenn auch die Haare davon in Mitleidenschaft gezogen werden.

Gegen Dauerstress hilft Meditation oder Bewegung an der frischen Luft. Zu guter Letzt ist auch der ausgelassene Partyabend ein Killer für gesundes und damit schneller wachsendes Haar. Alkohol trocknet den Körper und am Ende auch die Haare aus und ist damit ebenfalls ein Verursacher von Spliss. Damit deine Zellen immer ausreichend Flüssigkeit zur Verfügung haben und aktiv ihrer Arbeit nachgehen können, solltest du mindestens 2 Liter Wasser täglich trinken.

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