27. Juli 2024

Helles Zahnfleisch: Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten

Wird das Zahnfleisch heller und heller, ist es naheliegend, dass etwas nicht stimmt. Im Normallfall hat es einen zarten Rosaton. Kann es nicht ausreichend durchblutet werden, verblasst dieser Ton immer mehr. Kommen noch Schmerzen dazu, kann der Sache etwas Ernstzunehmendes zugrunde liegen.

Wird das Zahnfleisch lediglich in Richtung der Zähne leicht heller, ist das noch kein Grund zur Sorge. Zudem kann die Farbe von Person zu Person variieren. Obacht ist allerdings geboten, wenn sie beginnt, sich zu verändern. Entwickelt sich die Sache zu einer schmerzhaften Angelegenheit oder kommen noch andere Beschwerden zum Vorschein, sollte ein Arzt befragt werden. Welche Symptome in Kombination mit heller werdendem Zahnfleisch auftreten können, wann ein Zahnarzt aufgesucht werden sollte und wodurch die Beschwerden überhaupt ausgelöst werden können, wird im Folgenden näher beleuchtet.

Helles Zahnfleisch: Blutarmut als mögliche Ursache

Der Begriff Blutarmut, auch als Anämie bekannt, ist weitestgehend selbsterklärend. Im Körper ist nicht ausreichend Blut vorhanden, weshalb nicht alle Regionen ausreichend damit versorgt werden können. Optisch fällt das besonders bei empfindlichen Partien wie dem Zahnfleisch auf und es erscheint heller. Aufgrund des fehlenden Blutes wird der Körper nicht mehr mit genügend Sauerstoff versorgt und ein Gefühl von Schwäche macht sich breit. Hinzu können Kurzatmigkeit, Herzklopfen und auch Kopfschmerzen kommen – typische Erschöpfungsmerkmale. Zustande kommt Anämie häufig durch einen Eisenmangel. Aus diesem Mangel resultiert eine zu geringe Anzahl an roten Blutkörperchen, die für den Transport von Sauerstoff verantwortlich sind.

Folglich kann eine ausreichende Versorgung nicht mehr gewährleistet werden. Wer seinen Eisenwerten etwas Gutes tun möchte, hat verschiedene Möglichkeiten. Häufig wird die Einnahme von Eisenpillen oder Brausetabletten empfohlen. Doch auch eine Ernährungsumstellung ist sinnvoll. Zu den eisenhaltigen Lebensmitteln zählen unter anderem rotes Fleisch oder Spinat. Vermieden werden sollten vor allem Alkohol und Kaffee, denn beides hemmt die Eisenaufnahme des Körpers. Auch ein Vitamin B12 Mangel kann die Blutarmut erklären. Das Vitamin ist ebenfalls bei der Bildung der roten Blutkörperchen beteiligt. Da es der Körper über mehrere Jahre hinweg speichern kann, macht sich dieser Mangel erst sehr spät bemerkbar.

Häufig geht er mit Haarausfall, Vergesslichkeit oder auch Depressionen einher. Doch nicht nur Mangelerscheinungen bezüglich Mineralstoffen und Vitamin können Anämie verursachen. In einigen Fällen ist schlichtweg ein erhöhter Blutverlust schuld, beispielsweise durch die Menstruation oder eine Geburt. Bei ersterem können Hormonpräparate sinnvoll sein, die das Menstruieren erleichtern.

frau mit blassem zahnfleisch
Stefano Garau/shutterstock.com

Weiße Knötchen im Mundraum: Die Leukoplakien

Wird das Zahnfleisch nicht nur heller, sondern weist weiße Stellen auf, handelt es sich womöglich um Leukoplakien. Diese Stellen können sowohl flach sein als auch als unebene Knötchen auftreten, die sehr störend im Mundraum wirken. Leukoplakien können sich nicht nur auf dem Zahnfleisch, sondern im gesamten Mund bilden. Warum genau sich diese Flecken bilden, konnte noch nicht genau aufgeklärt werden. Was jedoch beobachtet wurde, ist, dass sie häufig bei Personen mit einem hohen Alkoholkonsum auftreten oder bei Menschen, die nur sehr schlecht auf ihre Mundhygiene achten. In den meisten Fällen sind Leukoplakien harmlos. Stellen, die besonders erhaben und somit sehr störend sind, können auf Wunsch operativ vom Zahnarzt entfernt werden.

Die weißen Fäden der Knötchenflechte

Wer keine Aufhellung des gesamten Zahnfleischs, sondern das Entstehen von weißen Fäden auf eben diesem vernimmt, leidet vermutlich unter Knötchenflechte. Diese Erkrankung verläuft schubartig, ist aber nicht ansteckend. Sie kann nicht nur im Mundraum, sondern auch an anderen Schleimhäuten, auf der Kopfhaut oder auch an den Armen auftreten. Es handelt sich dabei um chronische Entzündungen, die nicht geheilt aber in Schach gehalten werden können. Daher sind regelmäßige Besuche beim Zahnarzt sehr wichtig. Worin genau die Ursache für das Entstehen der Flechte liegt, ist ebenfalls unbekannt. Allerdings wird vermutet, dass eine Autoimmunerkrankung der Auslöser sein könnte.

Die kleinen Entzündungen zeigen sich meist in Form von Knötchen oder pflastersteinartig. Auch die Bildung kleiner Bläschen ist möglich. Um auch im Alltag etwas dazu beizutragen, die Schübe zu minimieren, kann die Ernährung angepasst werden. Stark gewürzte Gerichte sowie Zitrusfrüchte und Alkohol gilt es zu vermeiden. Auch vom Rauchen wird abgeraten.

Helles Zahnfleisch: Selbst behandeln oder einen Arzt konsultieren?

Wer eine leichte Veränderung der Zahnfleischfarbe wahrnimmt, kann in den meisten Fällen von einer Blutarmut ausgehen. Diese kann in der Regel selbst behandelt werden. Dazu ist es beispielsweise zu empfehlen, mehr eisenhaltige Lebensmittel in den Speiseplan aufzunehmen. So kann der Körper mehr rote Blutkörperchen produzieren und auch das Zahnfleisch wieder ausreichend versorgen. Kommen weitere Beschwerden hinzu, sollte ärztlicher Rat eingeholt werden. Schwillt das Zahnfleisch an, schmerzt, beginnt häufig zu bluten oder geht gar zurück, ist der Weg zum Zahnarzt unabdingbar. Wird rechtzeitig eine Behandlung eingeleitet, können ernsthafte Komplikationen wie beispielsweise Zahnausfall umgangen werden.

Bei temporärem Auftreten von hellem Zahnfleisch sollte genauer darauf geachtet werden, wann es eintritt. Geschieht es vor allem während der Menstruation oder in den Wechseljahren, kann es durchaus sinnvoll sein, mit einem Arzt über eine Hormontherapie zu sprechen.

Gesundes Zahnfleisch erhalten

Um die Zähne und auch das Zahnfleisch gesund zu halten, ist eine gute Mundhygiene das A und O. Die Zähne sollten mindestens zweimal täglich zwei bis drei Minuten lang geputzt werden. Im Anschluss ist es ratsam, den Mund mit einer fluoridhaltigen Lösung auszuspülen. Um auch die Zahnzwischenräume ordentlich zu reinigen, ist die regelmäßige Anwendung von Zahnseide zu empfehlen. Wer besonders zuckerhaltige und klebrige Süßwaren gegessen hat, sollte im Anschluss noch einmal zusätzlich zur Zahnbürste greifen. Aufgrund der Feuchtigkeit, der die Zahnbürste dauerhaft ausgesetzt ist, können sich Bakterien rasch darin vermehren. Um diese nicht unnötig in den Mundraum zu befördern, empfehlen Zahnärzte, die Bürste alle 2 Monate auszutauschen.

Regelmäßige Besuche in der Zahnarztpraxis sind ebenfalls unabdingbar. So können zukünftig drohende Problem vorzeitig erkannt und noch behandelt werden, bevor sie überhaupt eintreten. Neben der Mundhygiene ist auch die Ernährung von Bedeutung. Ein ausgewogener Speiseplan hilft dabei, Mangelerscheinungen zu unterbinden und hält somit auch Zähne und Zahnfleisch gesund.

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