29. März 2024

Ist ein Ionen-Fön krebserregend? Wahrheit oder Mythos?

Schwer zu bändigende Haare gehören laut Herstellerangaben der Vergangenheit an. Mit der Ionen-Technik sollen wild umherfliegende, statisch aufgeladene Haare neutralisiert werden und sich so leichter bändigen und stylen lassen. So die Theorie. Allerdings hält sich seit dem Verkaufsstart der ersten Geräte das Gerücht, die Technik sei gesundheitsschädlich, ja sogar krebserregend.

Wie so oft bei Gerüchten, etablieren sich diese durch Mundpropaganda sowie mangelnde Recherche und sind von wahren Aussagen mit der Zeit nur noch schwer zu unterscheiden. Die Hersteller kommen in Erklärungszwang und bestreiten selbstverständlich den entstandenen Mythos. Aber was ist wirklich dran an dem Gerücht? Und funktioniert die Technik überhaupt? Alles nur heiße Luft oder sollte der Ionen-Föhn tatsächlich aus den Badezimmern verschwinden?

Woher kommt die Theorie, dass ein Ionen-Fön krebserregend ist?

Föhne mit Ionenfunktion bändigen angeblich die wildesten Mähnen und machen das Haar sowohl glänzend als auch weich. Zudem wirkt das Haar voluminöser, glänzender und gesünder. Was die Werbung verspricht, untersuchen Warentestinstitute wie Stiftung Warentest und bewerten die Funktionalität und Wirkung der Geräte. Das Ergebnis soll die Käuferinnen und Käufern bei der Auswahl der für sie passenden Produkte unterstützen. Was aber, wenn neben der reinen Funktion gesundheitsbedenkliche Aspekte zur Sprache kommen und sich diese als Halbwahrheit in den Köpfen festsetzen? Wichtig ist im ersten Schritt, die Funktionsweise eines Ionen-Föhns zu verstehen.

Wie funktioniert das mit den Ionen?

Wer kenn es nicht? Reibt man einen Luftballon an einer kuscheligen Decke, entsteht eine elektrische Ladung, die einem beim Näherkommen des Ballons an den Kopf im wahrsten Sinne des Wortes die Haare zu Berge stehen lassen. Diese positive Ladung entsteht unter anderem auch durch Reibung von Kopf an Kopfkissen während des Schlafens. Das Ergebnis ist eine ungezähmte Mähne am Morgen. Ziel ist nun, diese positive Ladung aus den Haaren zu bekommen. Eine Möglichkeit ist das Waschen der Haare.

Ionen Moleküle
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Eine weitere Idee ist der Einsatz eines Ionen-Föns. Im Inneren eines Ionen-Haartrockners ist ein Generator verbaut, welcher ein elektrisches Feld mit hoher Spannung erzeugt. In diesem entstehen jetzt negative geladene Moleküle, welche durch den Luftstrom der Kopfbehaarung hinzu gepustet werden und die positive Ladung neutralisieren.

Antistatische Technik als Ursache für den Mythos

Ob und wie gut die antistatische Technik funktioniert bzw. wie gut die einzelnen Geräte verschiedener Hersteller funktionieren, sei erst einmal dahingestellt. In diversen Internetforen schwören Testende auf den Ionen-Föhn, da durch den Gebrauch die Haare weich und glatt werden und sie sich wie nach einem Friseurbesuch anfühlen, andere merken kaum einen Unterschied zu herkömmlichen Geräten. Aber selbst, wenn etwas nicht gut funktioniert, zumindest jedoch nicht schädlich ist, tut es ja niemandem weh. Kommen allerdings Bedenken für die eigene Gesundheit hinzu, sollte etwas genauer hingeschaut werden.

Tatsche ist, dass es keine Belege für eine von elektrisch erzeugtem Spannungsfeld schädliche Auswirkung auf die Gesundheit gibt. Im Gegenteil. Negativ aufgeladene Moleküle beleben und aktivieren die Zellfunktion. Der Stoffwechsel wird angeregt und Ausscheidungen von Dingen, die der Körper nicht benötigt, wird gefördert. Ein zusätzlicher Effekt ist die Stärkung und Anregung des zentralen Nervensystems.

Unabhängig von der gesundheitlichen Frage bezogen auf die Zellstruktur des Körpers, sorgt ein Föhnen mit ionisierter Luft für eine schonendere und schnellere Trocknung der Haare und kann als unbedenklich angesehen werden. Kann die Frage, ob ein Ionen-Haartrockner krebserregend ist, als Mythos also begraben werden? Die Antwort lautet ja.

haare föhnen
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Bedenken fehl am Platz?

Die eigentlichen Bedenken sind eher eine zu hohe Temperatur und mangelnder Abstand des Geräts zum Kopf während des Föhnens. Manche Föhne pusten bis zu 100 Grad warme Luft in Richtung Schädel, was sowohl für die Haare als auch für die Kopfhaut bedenklich und ungesund ist. Daher sollte jeder Föhn eine Kaltluft-Funktion haben. Auch ebbt die Kritik nicht ab, dass beim Ionisieren von Luft Ozon freigesetzt wird.

Um wie viel Ozonkonzentration es sich im Detail handelt, ist von den Herstellern nicht in Erfahrung zu bringen. Allerdings halten neuere Geräte das bei der Ionisierung entstandene Gas überwiegend im Gerät und es wird gar nicht an die Raumluft abgegeben. Somit stellt eine vermeintliche Ozonbildung keine gesundheitliche Gefahr dar.

Unser Fazit: Ein Ionen-Fön ist nicht krebserregend

Die Haartrocknung mit einem Ionen-Föhn kann also getrost als ungefährlich angesehen werden. Hin und wieder kommt die Frage auf, für welchen Haartypen Geräte mit ionisierender Zusatzfunktion geeignet sind. Allerdings gibt es auch in dieser Frage keine Ausschlusskriterien für bestimmte Haartypen.

Testende geben jedoch an, dass insbesondere dünne und feine Haare nach dem Einsatz einer Ionen-Haartrockners enger an der Kopfhaut anliegen und gefühlt etwas schwerer sind. Wer seine Haare häufig trocknet, sollte zum Ionen-Föhn greifen, denn ein weiterer Vorteil ist, dass durch die Technik die Haare weniger elektrisieren und nicht so schnell austrocknen. Das wiederum reduziert Spliss.

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