7. Dezember 2024

LH Anstieg vor Periode: Auswirkung auf den weiblichen Zyklus

Ungefähr 14 Tage vor dem ersten Tag der Periodenblutung kommt es im weiblichen Körper zum Anstieg des luteinisierenden Hormons (LH). Dieser Wert ist von entscheidender Bedeutung, wenn die Frau ihre fruchtbaren Tage berechnen möchte, um schwanger, beziehungsweise nicht schwanger zu werden. Doch wie steht dieses Hormon im Zusammenhang mit der Fruchtbarkeit? Um das herauszufinden, muss zunächst der Menstruationszyklus verstanden werden.

LH Anstieg vor der Periode: Der Zyklus der Frau

Jeder Monatszyklus setzt sich aus drei Phasen zusammen, in denen unterschiedliche Vorgänge im Körper stattfinden.

1. Die Follikelphase

Die Follikelphase beginnt am ersten Tag der Menstruationsblutung und dauert bis zum Eisprung. Dabei handelt es sich meist um 13 bis 14 Tage, wobei dieser Zeitraum von Frau zu Frau unterschiedlich lang ausfallen kann. In dieser ersten Zyklusphase sinken die Hormonspiegel von Östrogen und Progesteron. Außerdem baut sich die obere Schicht der Gebärmutterschleimhaut ab und wird daraufhin als Periodenblutung abgestoßen.

Durch einen Anstieg des follikelstimulierenden Hormons (FSH) wachsen die Eibläschen (Follikel) in den Eierstöcken heran, die jeweils genau eine Eizelle enthalten. Doch nicht alle Eizellen werden später auch befruchtet. Nur einer dieser Follikel wird dominant und wächst auf eine Größe von bis zu 25 Millimetern heran. Während seines Wachstums schüttet er immer mehr Östrogen aus, was dafür sorgt, dass sich die Gebärmutterschleimhaut aufbaut, in die sich später die befruchtete Eizelle einnisten soll.

Follikelphase
La corneja artesana/shutterstock.com

2. Die Ovulationsphase

Durch einen starken Anstieg des LH-Hormons wird nun der Eisprung ausgelöst. Der Follikel platzt auf, die Eizelle verlässt den Follikel und gelangt in den Eileiter. Dort hat sie 12 bis 24 Stunden Zeit, von einem Spermium befruchtet zu werden. Da jedoch die Spermien mehrere Tage im Uterus der Frau überleben können, besteht die Möglichkeit einer Befruchtung, wenn circa 3 Tage vor dem Eisprung bis zu einem Tag danach ungeschützter Geschlechtsverkehr stattfindet.

3. Die Lutealphase

Die letzte Phase des Menstruationszyklus dauert bis zum erneuten Eintritt der Periodenblutung und beträgt circa 14 Tage. Das LH bewirkt, dass sich der geplatzte Follikel zu dem Gelbkörper (corpus luteum) entwickelt. Dieser schüttet das Hormon Progesteron aus, welches zusammen mit Östrogen zu einer weiteren Verdickung der Gebärmutterschleimhaut führt. Progesteron sorgt außerdem für ein Absinken des LH-Spiegels.

Kommt es im Anschluss zu einer Befruchtung, schüttet der Gelbkörper weiterhin Progesteron aus, bis diese Funktion nach circa 12 Wochen die Plazenta übernimmt. Wird die Eizelle nicht befruchtet, bildet sich der Gelbkörper zurück und stellt somit auch die Progesteronbildung ein. Zusätzlich sinkt der Östrogenspiegel, die oberste Schicht der Gebärmutterschleimhaut baut sich ab und die Regelblutung tritt ein.


Anstieg vor Periode: Die Messung des LH-Spiegels

Um zu erfahren, wann der Eisprung stattfindet, bietet sich die Ermittlung des LH-Wertes an. Mithilfe eines Ovulationstests lässt sich der Wert dieses Hormons ermitteln und somit die fruchtbaren Tage bestimmen. Dieser Test kann durchgeführt werden, um eine bessere Übersicht über den Zyklus zu erhalten. Hilfreich ist er aber auch, wenn die Frau bereits seit längerer Zeit erfolglos versucht, schwanger zu werden. Sie hat somit die Möglichkeit, festzustellen, wann ihr Eisprung stattfindet und sollte in den anschließenden 24 bis 36 Stunden ungeschützten Geschlechtsverkehr einplanen.

weibliche zyklus
Yermakova Iryna/shutterstock.com

Die Messung des LH-Werts kann aber auch dazu dienen, eine Schwangerschaft zu verhindern. Allerdings gilt diese Art der Verhütung mit einem Pearl-Index von 5 bis 6 als nicht besonders sicher. Das bedeutet, dass 5 bis 6 von 100 Frauen trotz dieser Verhütungsmethode innerhalb von 12 Monaten schwanger werden.

Der beste Zeitpunkt zur Messung des LH-Wertes

Wann mit dem Ovulationstest begonnen werden muss, hängt immer von dem individuellen Zyklus der Frau ab. Besteht dieser beispielsweise aus 28 Tagen, wird am 11. Tag nach Menstruationsbeginn zum ersten Mal gemessen. Denn dann ist davon auszugehen, dass der Eisprung am 14. Tag stattfindet. Um aber einen Überblick des LH-Werts über mehrere Tage zu erhalten, sollte die erste Messung circa drei Tage vor diesem errechneten Termin erfolgen.

Durchführung und Normwerte

Die Messung des LH-Werts durch einen Urin-Ovulationstest läuft ähnlich wie ein Schwangerschaftstest ab. Wichtig ist dabei, dass er immer zur selben Tageszeit durchgeführt wird, um aussagekräftige Werte zu erhalten. Der Spiegel des luteinisierenden Hormons schwankt je nach Zyklusphase:

  • Follikelphase: circa 2 bis 13 U/l (Einheiten pro Liter)
  • Ovulationsphase: circa 8 bis 77 U/l
  • Lutealphase: circa 1 bis 17 U/l

Bei einem Arzt/einer Ärztin lässt sich der LH-Wert auch mittels einer Blutanalyse feststellen.

Beeinflussung des LH-Spiegels

Ovulationstests, die den LH-Wert messen, sind nicht immer hundertprozentig sicher. Sie können durch verschiedene Faktoren beeinflusst werden:

  • PCOS

Wurde bei der Frau PCOS (polyzystische Ovarialsyndrom) diagnostiziert, werden teilweise hohe LH-Werte angezeigt. Zu einem Eisprung kommt es dann aber dennoch nicht, da die Follikel in ihrer Reifung beeinträchtigt sind.

  • LUF-Syndrom

Bei einem Luteinized-Unruptured-Follicle-Syndrom wird ein hoher LH-Spiegel festgestellt und somit ein Eisprung vermutet. Im Gegensatz zum PCO-Syndrom befindet sich hierbei in einem Eierstock auch eine reife Eizelle. Allerdings bleibt in diesem Fall die Ruptur des Follikels aus, wodurch keine Befruchtung zwischen Spermium und Eizelle im Eileiter stattfinden kann.

LH Anstieg vor Periode: Unser Fazit

Der LH-Spiegel ist ein wichtiger Wert zur Bestimmung des Eisprungs. Um aber noch besser einschätzen zu können, wann dieser Moment tatsächlich eintritt, empfiehlt es sich, zusätzlich andere Testverfahren einzusetzen.

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