27. Juli 2024

Moorkissen und Fangopackungen: Was bringen sie wirklich?

Fangopackungen und Moorkissen wird eine Heilwirkung in Bezug auf Schmerzen im Nacken und im Rücken zugeschrieben. Normalerweise sind sie Teil einer Fangotherapie, nun kann man sie sich aber auch für zu Hause bestellen. Dieser Text zeigt, was es mit dem Trend auf sich hat.

Was ist eine Fangotherapie?

Der Fango ist ein Mineralschlamm, der aus vulkanischen Thermalquellen gewonnen wird und hierzulande medizinisch verwendet wird. Fangopackungen werden in der Regel erhitzt und dann auf den Körper aufgetragen, um Schmerzen zu lindern und Verspannungen zu lösen. Üblicherweise konnte man diese Packungen nur im Zusammenhang mit einer Naturheiltherapie bekommen. Mehr und mehr Shops bieten aber beispielsweise auch Moorkissen für Zuhause an, die auf eine ganz ähnliche Art und Weise funktionieren. Bei Moorkissen wird anstatt von Fangoschlamm ein spezieller Moorschlamm verwendet, der aus Torf gewonnen wird. Man unterscheidet in diesem Zusammenhang auch organischen Fango (aus dem Moor) und anorganischen Fango (aus dem Vulkan).

Der Mineralschlamm wirkt vor allem durchblutungsfördernd, dafür ist auch die hohe Temperatur nötig. Darüber hinaus werden Moorkissen entzündungshemmende Eigenschaften zugeschrieben. Viele Menschen schätzen diese Form der Therapie, da Fangopackungen und Moorkissen vollständig natürlichen Ursprungs und somit für die meisten gut verträglich sind. Fangopackungen können nur einmal verwendet werden und müssen danach entsorgt werden.

Wie wird das Moorkissen angewendet?

Bei einem Moorkissen wird der Mineralschlamm in einem Kunststoffbehälter festgehalten. Die Wärmepackung muss auf circa 50 Grad erwärmt werden, bevor das Kissen direkt auf die Haut gelegt wird. Üblicherweise kommt die Packung bei Schmerzen im Rücken und im Hals- Nackenbereich zur Anwendung. Durch die stärkere Durchblutung erfährt der Patient eine Linderung der Schmerzen und eine Lösung der Verspannungen. Fangopackungen werden auch im Bereich der Sportmedizin verwendet, wo sie gegen Muskelkater und Krämpfe helfen. Aber auch bei nicht-muskulären Beschwerden können die Packungen sehr angenehm sein. So schätzen viele Menschen etwa die entspannende Wirkung der Moorkissen bei Erkältungen oder Magenbeschwerden.

PhotoSGH/shutterstock.com

Bei der Anwendung von Wärmepackungen braucht es im Grunde keine ärztliche Absprache. Jeder kann diese Kissen zu Hause nach Gutdünken anwenden, sofern er weiß, dass seine Haut nicht empfindlich auf Wärme reagiert. Unter Umständen kann es jedoch sinnvoll sein, eine Wärmetherapie mit einem Arzt oder einem Chiropraktiker abzusprechen. Das ist insbesondere bei chronischen Beschwerden der Fall. Fangopackungen können Beschwerden zwar lindern, sollten jedoch nicht zur dauerhaften Behandlung eingesetzt werden.

Bei starken Schmerzen über einen längeren Zeitraum hinweg, sollte immer die Ursache der Erkrankung herausgefunden werden. Aber auch während einer anderen Therapie, zum Beispiel nach einer Operation, können Wärmepackungen eine Linderung der Begleiterscheinungen verschaffen.

Was tun bei Rücken- und Nackenschmerzen?

Die meisten Rücken- und Nackenbeschwerden entstehen heute durch langes und falsches (sprich: schiefes) Sitzen. Hier können Fangopackungen sehr gut angewendet werden. Wer über einen längeren Zeitraum sitzen muss – etwa beruflich – kann sich so mit einer Selbsttherapie ein wenig Komfort verschaffen. Strahlen die Schmerzen jedoch weiter aus, zum Beispiel in den Kopf, kann eine Fangopackung nur eine Ergänzung zu einer regulären Behandlung der Symptome darstellen. Wer jedoch nur hin und wieder mal verspannt ist, für den ist das Moorkissen eine gute Idee und eine natürliche Alternative zu den Produkten der Pharmaindustrie.

Aktuelle Beiträge

Ähnliche Beiträge