27. Juli 2024

Muskelzucken im Knie – Mögliche Ursachen und Behandlung

Beim Muskelzucken im Knie geht es um Beschwerden, die in jedem Alter bei zahlreichen Menschen vorkommen. Dieses Symptom kann auf viele völlig unterschiedliche Erkrankungen hinweisen. Allerdings muss nicht immer eine Krankheit die Ursache für dieses Problem sein. Alles, was man zum Thema Muskelzucken im Knie wissen sollte, kann in diesem Artikel nachgelesen werden.

Muskelzucken im Knie: Definition

Aufgrund des häufig arrhythmischen, blitzartigen Zusammenziehens von einzelnen Muskelbündeln entsteht das Muskelzucken. Man bezeichnet es auch als Faszikulation. Es hängt vom Auslöser ab, ob die Muskelzuckungen in benigne oder pathologische Faszikulation unterteilt werden. Benigne Faszikulationen stellen Muskelzuckungen dar, die lediglich kurz anhalten und keine unmittelbar gesundheitsbeeinträchtigende Ursache haben. Diese legen sich nach kurzer Zeit von selbst und sind deswegen grundsätzlich unbedenklich.

Jedoch können benigne Faszikulationen beim Körper auf ein Ungleichgewicht hinweisen. Sie sind der häufigste Auslöser für Muskelzucken. Bei pathologischen Faszikulationen dagegen geht es um gesundheitsbeeinträchtigende Auslöser, die öfter an allen Bereichen im Körper vorkommen können. Allerdings ist es selbst hier möglich, dass keine Schmerzen auftreten.

Wann sollte man sich an einen Arzt wenden?

Wenn Muskelzuckungen im Knie schmerzen oder diese auch schon seit mindestens zwei bis zwei Wochen konstant vorkommen, ist es ganz wichtig, unmittelbar einen Arzt aufzusuchen. Durch den Hausarzt erfolgt die Überweisung zu einem Neurologen. Dieser Spezialist findet die Ursachen heraus und leitet die richtige Behandlung ein.

Welche Diagnosemethoden werden beim Muskelzucken im Knie angewendet?

Weil es beim Muskelzucken um zahlreiche Grunderkrankungen gehen kann, wird der Mediziner als Erstes Fragen über eventuelle Unfälle oder Krankheiten stellen. Außerdem muss eine Auflistung aller eingenommenen Arzneimittel erfolgen, weil sie ebenso mögliche Auslöser für die Beschwerden sind. Zur Diagnostik einer potenziellen Krankheit finden während der Untersuchung neurologische und körperliche Tests statt, mit denen die Nerven- und Muskelfunktion sowie die Reflexe geprüft werden. In der Regel wird dazu die Elektroeurografie durchgeführt, bei der die Nervenleitgeschwindigkeit gemessen wird.

Weiterhin erfolgt mithilfe der Elektromyografie das Messen der elektrischen Impulse in den Muskeln. Dann findet noch die Elektroenzephalografie statt, bei welcher der Neurologe die elektrische Hirnaktivität misst. Es hängt schließlich vom Befund ab, ob und welche weiterführenden Untersuchungen der Arzt anordnet. Aus diesen Tests können sich Krankheitsbilder, wie zum Beispiel Epilepsie, Fieberkrämpfe, Durchblutungsstörungen, Diabetes mellitus, Multiple Sklerose, Nervenreizungen, Nervenschädigungen, Gehirnblutungen oder auch Tourettesyndrom ergeben.

Welche Auslöser kann benigne Faszikulation haben?

Wurden die gerade genannten Erkrankungen durch Untersuchungen ausgeschlossen oder tritt das Muskelzucken lediglich unregelmäßig auf, dann sollte man auf jeden Fall schauen, ob ein oder einige der folgenden Punkte als Auslöser für die Beschwerden verantwortlich sein können:

1. Psychische Belastungen und Stress

Die am meisten auftretende Ursache bei benigner Faszikulation ist Stress in der Schule, Universität, Arbeit oder im Privatleben. Selbst psychische Probleme und weitere Belastungen steigern den Stresslevel und bewirken, dass das Gehirn in seiner Funktion überlastet wird. Dadurch können unerwünschte und unwillkürliche Reizweiterleitungen auftreten, welche sich möglicherweise in Muskelzuckungen bemerkbar machen.

2. Elektrolytmangel

Es kann außerdem sein, dass aufgrund eines Ungleichgewichts im Mineralhaushalt es zu Problemen bei der Muskelaktivität kommt, insbesondere in Hinblick auf Magnesium und Kalzium. Wer sich nicht ausgewogen ernährt, nimmt möglicherweise nicht ausreichend Mineralien auf. Im Normalfall leiten die Elektrolyte im Körperwasser die Nervensignale an sämtliche Muskelzellen weiter. Daraufhin entspannen oder anspannen sich die Muskeln. Wenn allerdings der Elektrolythaushalt beeinträchtigt ist, kann ein richtiges Weiterleiten der Impulse durch die Nerven nicht erfolgen.

3. Flüssigkeitsdefizit

Trinkt man nicht zwei bis drei Liter Wasser täglich, wird das Blut dick und der Körper trocknet aus. Aufgrund dessen können die Mineralien und andere Nährstoffe nicht mehr gut die Muskelzellen erreichen. Das hat zur Folge, dass diese in deren Funktion beeinträchtigt werden.

4. Bewegungsmangel

Viele sind sich darüber im Klaren, dass das stundenlange Sitzen nicht gesund ist. Bei Inaktivität können Faszikulationen auftreten. Das wissen jedoch nur die wenigsten. Durch einen Mangel an Bewegung kommt es zu einem verminderten Blutdruck und zur Unterversorgung der Muskeln. Daraufhin reagieren diese möglicherweise mit Muskelzucken.

5. Falsche Körperhaltungen

Sowohl ein Bewegungsdefizit als auch falsche Bewegungen oder eine schlechte Körperhaltung können Muskelzuckungen am Knie auslösen. Eine Korrektur der Haltung beim Sitzen, Stehen oder Gehen macht es möglich, dass die Faszikulationen zurückgehen.

6. Übermäßiger Alkohol- und Koffeingenuss

Koffein und Alkohol haben eine vergleichbare Wirkung auf das Gehirn, wie psychische Belastungen und Stress. Durch diese stimulierenden Substanzen können Impulskurzschlüsse verursacht werden. Daraus folgen unwillkürliche Faszikulationen.

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Was kann gegen Muskelzucken im Knie helfen?

Benigne Faszikulationen, also das Muskelzucken, dass zum Beispiel durch einen Mangel an Nährstoffen oder auch Bewegung hervorgerufen werden kann, lässt sich ziemlich gut vorbeugen, wenn man die Trigger-Aspekte verringert. Es ist wichtig, vor allem auf diese Kriterien zu achten:

1. Ausgewogene Ernährung

Sicherlich schmecken Pizza, Döner, Nudeln und Pommes sehr lecker. Trotzdem sollte man beachten, dass dem Körper die essenziellen Mineralstoffe, Vitamine, sekundäre Pflanzenstoffe, Enzyme, Eiweiße und andere Vitalstoffe zugeführt werden. Denn sonst kann es zu einem Nährstoffdefizit kommen, der als negative Begleiterscheinung eine mangelhafte Muskelaktivität auslöst. Um dem vorzubeugen und eine ausreichende Nährstoffversorgung zu gewährleisten, empfiehlt es sich hier zu mineralstoffreichen Lebensmitteln zu greifen.

Magnesium ist in Himbeeren, Bananen, Nüssen, Hülsenfrüchten, Leinsamen und Vollkornprodukten enthalten. In Bananen, Aprikosen, Tomaten, Hülsenfrüchten, Lachs, roten Paprikas, Amarant und Spinat findet man Kalium. Kalzium gibt es im Grüngemüse, Milch, Käse, Beeren und Eiern. Außerdem ist es wichtig, dass nicht nur Saftschorlen und Tees, sondern auch vor allem Wasser getrunken wird, damit die Nährstoffe optimal zu den Muskeln gelangen.

2. Aktivität

Im Alltag bewirkt regelmäßige Bewegung nicht nur, dass man das Herzkreislaufsystem ankurbelt, sich fitter fühlt und Schmerzen gelindert oder sogar vorgebeugt werden. Gleichzeitig erfolgt auch die Weiterleitung der Nährstoffe vom Blut zur Muskulatur. Denn gerade während des Sitzens erfolgt eine schlechtere Durchblutung der Knie.

3. Entspannung

Da viele Faszikulationen durch psychische Belastungen und Stress entstehen, ist es wichtig, sich auch mal für sich selbst bewusst Zeit zu nehmen. Durch das Entspannen besteht die Möglichkeit, Stressaspekte zu eliminieren. Yoga, autogenes Training und andere Entspannungsübungen sowie Selbstreflexion ist zur Stressreduktion sehr hilfreich. Doch auch Fitnesstraining, Schwimmen, Laufen und andere Sportarten eignen sich hervorragend dazu, um den Kopf zu befreien.

Muskelzucken im Knie: Das Fazit

Muskelzuckungen sind lästige Symptome. Sie weisen darauf hin, dass es im Körper ein Ungleichgewicht gibt. Mit den erwähnten Tipps können daher die nervigen Faszikulationen allerdings innerhalb kurzer Zeit verschwinden. Wenn das nicht passiert, empfiehlt es sich, unbedingt einen Arzt zu konsultieren, damit eventuelle Erkrankungen ausgeschlossen oder sogar entdeckt und behandelt werden.

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