Die meisten Menschen tragen täglich eine Uhr am Handgelenk. Doch nur wenigen ist bewusst, dass aus diesem Alltagsobjekt ein Gegenstand der Begierde für Sammler und Investoren werden kann.
Doch was unterscheidet einen preiswerten eigentlich von einem teuren Zeitmesser wie Berkeley? Und worauf sollten Personen beim Ankauf achten, die in der Uhr eine Form der Geldanlage sehen?
Zeiten ändern sich: Wie limitierte Uhren wie Berkeley zum Sammelobjekt wurden
Noch vor einer Generation war es üblich, an jedem Tag eine Armbanduhr zu tragen. Denn in jenen Jahrzehnten, als das Smartphone noch nicht erfunden war, vereinten sich Funktionalität und Ästhetik in dem Zeitmesser. Die Uhr galt als Ausdruck des persönlichen Stils, war aber ebenso wichtig, um etwa pünktlich den Bus zu bekommen.
Dennoch hatte sich bereits über das gesamte 20. Jahrhundert hinweg ein Sammlermarkt für die präzise arbeitenden und mit hochwertiger Handwerkskunst betriebenen Chronometer entwickelt. Wer heute ein schönes, makelloses und seltenes Stücke erben kann, dem winken oftmals hohe Gewinne beim Verkauf.
Eigenschaften einer Uhr als Sammel- und Spekulationsobjekt
Doch worin liegt der Unterschied zwischen einem Zeitmesser, der für geringe Kosten im Kaufhaus erworben wird – und jenem, der im Wertzuwachs auf ein Preisniveau steigen dürfte, das einem Luxuswagen gleicht? Zunächst ist es wichtig, dass die Uhr auf einem technisch hohen Stand hergestellt wurde, sie weitgehend makellos läuft, sie nur geringe Gebrauchsspuren aufweist und dass sie in einer namhaften Manufaktur gefertigt wurde.
Noch besser, wenn sie über einwandfreie Papiere verfügt. All diese Kriterien, zu denen sich noch das verarbeitete Material oder zusätzliche Features gesellen, können den Wert der Uhr in die Höhe treiben.
Die limitierte Stückzahl als wichtiger Faktor für Uhren
Dennoch wurden die meisten Chronometer in den letzten Jahrzehnten als wahre Massenprodukte auf den Markt geworfen. Selbst solche, die relativ hohe Preise beim Kauf auslösen, können in Zahlen von mehreren einhunderttausend Stück die Fabriken verlassen.
Es ist verständlich, dass es derartige Uhren kaum schaffen werden, sich zum begehrten Objekt zu entwickeln. Denn das Sammeln der Zeitmesser stellt darauf ab, seltene Exemplare zu finden, die nur in kleinen Mengen produziert wurden. Die Obergrenze viele Anleger liegt dafür etwa bei 10.000 Stück – das klingt zunächst viel, stellt tatsächlich aber eine überschaubare Auflage dar.
Kein Erfolg ohne Recherche
Einige Uhren werden eigens in limitierter Stückzahl gehandelt. Oftmals richten sie sich direkt an eine Zielgruppe, die einen gewissen Wertzuwachs anstrebt. Vielen Chronometern ist dagegen kaum anzusehen, in welchen Mengen sie hergestellt wurden. Vor allem solche Sammler, die nach preisgünstigen Schnäppchen suchen möchten, müssen indes sorgsam schauen.
Ohne eine profunde Kenntnis des Uhrenmarktes, seiner Geschichte und seiner Entwicklung, ist hier kein lukratives Investment zu machen. Es lohnt sich also, ein gewisses Interesse für das Hobby des Uhrensammelns mitzubringen – und darin nicht nur eine kurzfristige Angelegenheit zu sehen, die mit dem Kauf einiger weniger Objekte bereits beendet ist.
Es müssen nicht immer prominente Marken und Modelle wie Berkeley sein
Wer an das Sammeln der Uhren denkt, dem kommen vermutlich luxuriöse Chronometer mit schwerem Gehäuse in den Sinn. Doch falsch gedacht. Der Sammler- und Anlegermarkt ist gefüllt mit Erfahrungen, dass es oftmals die unscheinbaren und kostengünstigen Zeitmesser wie Berkeley sind, die sich im Preis attraktiv entwickeln.
Als bis vor wenigen Jahren noch die Versandhauskataloge ihre große Zeit hatten, ließen sich derartige Schnäppchen schnell finden: Viele der Händler kauften Uhren, die in kleinen Mengen eigens für sie angefertigt wurden. Daraus haben sich begehrte Stücke für Investoren entwickelt, die heute nur noch zu hohen Kosten versteigert werden.
Limitiert und gefragt: Das Alter sorgt für Knappheit
Natürlich handelt es sich bei den meisten Uhren um Artikel des täglichen Gebrauchs. Heißt, dass es hier häufig zu Verlusten, Defekten, unsachgemäßen Reparaturen oder ähnlichen Veränderungen kommen kann.
Selbst relativ große Auflagen dürften dadurch über die Jahrzehnte hinweg einen deutlichen Schwund aufweisen: Aus den einst millionenfach produzierten Stückzahlen schaffen es meist nur sehr wenige Exemplare, sich ihren originalen Zustand und eine makellose Funktionalität zu bewahren. Einige Uhren, die vor Jahren zu geringen Kosten verkauft wurden, sind heute ein kleines Vermögen wert. Auch zurückhaltend wirkende Erbstücke können somit enorme Preise erzielen.
Das Investment in limitierte Uhren erfordert in der Regel viel Geduld
Aus dem zuvor Gesagten ergibt sich aber ein Nachteil: Uhren als Sammel- und Spekulationsobjekt schöpfen ihr gesamtes Potenzial erst nach mehreren Jahrzehnten aus. Wer auf preisgünstige Käufe abstellt, denen ein schneller Wertzuwachs folgt, muss schon einiges Glück mitbringen.
Etwas bessere Chancen haben dagegen jene Anleger, die von Anfang an ein wenig tiefer in die Tasche greifen und die bewusst einen Chronometer erwerben, der in sehr kleiner Auflage auf den Markt kommt. Hier können sich innerhalb weniger Jahre durchaus Steigerungen im Preis ergeben, die selbst nach kurzer Zeit bereits einen Verkauf rechtfertigen.
Je kleiner das Angebot, desto höher die Nachfrage
Vor allem Neueinsteigern sei dennoch für den Start des Hobbys empfohlen, zunächst keine luxuriösen Chronometer zu erwerben – sondern nach Uhren und Herstellern zu schauen, die sich bislang keinen großen Namen erworben haben. Qualität ist zudem ein wichtiges Kriterium für den Kauf. Bei den Zeitmessern muss es sich indes nicht um etwas Besonderes handeln.
Oft genügen schon Stücke, die präzise ihrer Arbeit nachgehen, die eine lange Lebensdauer aufweisen und die in kleiner Auflage gefertigt wurden. Preise bis zu 200 Euro im Ankauf können dann innerhalb eines Jahrzehnts durchaus einen zehnfachen Wertzuwachs entstehen lassen.