Fein gewürzter Rotwein in einem Kessel, eine Zange, ein Zuckerhut und ein guter Rum mit mindestens 54 Prozent Alkohol-mehr braucht es nicht für einen Topf heißer Feuerzangenbowle. Die violettfarbenen Flammen des Zuckerhuts werden mit Rum am Leben erhalten und die karamellisierten Zuckertropfen fallen in den Wein. Berühmt wurde das alkoholische Heißgetränk Feuerzangenbowle durch eine Romanverfilmung mit Heinz Rühmann.
In der gleichnamigen Vorlage von Heinrich Spoerl, sitzen vier ältere Herren an einem Topf Feuerzangenbowle und erzählen sich Geschichten von früher und aus der guten alten Zeit. Die Entstehung der Feuerzangenbowle lässt sich bis auf das 19. Jahrhundert zurückverfolgen. Die Zusammenführung von Punsch und Glühwein scheint in studentischen Kreisen stattgefunden zu haben. Dass daraus ein besonderes Erlebnis geworden ist, hängt auch mit den Darstellern des Films zusammen. Wer einmal dem Geheimnis einer echten Feuerzangenbowle auf die Spur kommen möchte, sollte sich ein Feuerzangenbowle Set kaufen und es ausprobieren.
Die Feuerzangenbowle ist keine Bowle
Streng genommen ist die Feuerzangenbowle ein Punsch, da sie heiß getrunken wird. Eine Bowle ist grundsätzlich ein Kaltgetränk. Ein Filmzitat sieht in der Feuerzangenbowle ein Mittelding zwischen Gesöff und Hexerei, das ans Gemüt geht und warm und weich die Seele einhüllt. Ein Fakt ist, dass eine Feuerzangenbowle alkoholhaltig ist. Im Schnitt sind im fertigen Punch gut 23 Prozent Alkohol und das ist deutlich mehr als in einem Glühwein. Getrunken wird Feuerzangenbowle traditionell in der Weihnachtszeit und zum Jahreswechsel also immer dann, wenn die Sehnsucht nach Getränken wächst, die innen wie außen wärmen.
Wie wird Feuerzangenbowle zubereitet?
Ein Feuerzangenbowle Set besteht aus einem Rechaud, dem Kessel, einer Zange, stilechten Gläsern und einer Kelle. Der Wein wird zunächst nach Geschmack verfeinert und über dem Rechaud erhitzt. Der Zuckerhut wird auf die Zange gelegt und über den Wein positioniert. Der Zucker wird mit dem Rum übergossen und angezündet. Während der Zuckerhut abbrennt, kann er immer wieder mit etwas Rum übergossen werden. Die Feuerzangenbowle ist fertig, wenn sich der Zucker vollständig aufgelöst hat und in den Wein getropft ist. Der Punch wird traditionell in Gläsern serviert.
Traditionelles Rezept für eine Feuerzangenbowle
Der ausgewählte Wein sollte trocken und kräftig sein. Ein Spätburgunder oder Dornfelder sind gut für die Zubereitung geeignet. Das Rezept reicht für ca. 15 Gläser.
Zutaten:
- 4 Flaschen trockener Rotwein zu je 0,75 l
- 1 Flasche Rum, 700 ml mind. 54 % Alkohol
- 1 Zuckerhut mit 250 g Gewicht
- 2 Orangen in Bioqualität
- 2 Zitronen, ebenfalls Bioqualität
- 3-4 Gewürznelken
- 2 Zimtstangen
Zubereitung:
- Die Zitrusfrüchte unter heißem Wasser abspülen und abtrocknen.
- Mit einem Sparschäler die Schalen spiralförmig abschälen.
- Die Orangen und Zitronen in Scheiben schneiden.
- Wein, Gewürze, Zitronen und Orangen in den Topf geben. Ungeduldige Genießer können den Ansatz auf dem Herd erwärmen und auf den Rechaud stellen. Aber Achtung, der Wein darf nicht kochen.
- Den Zuckerhut auf der Zange über den Weinkessel legen.
- Mit der Kelle etwas Rum über den Zucker gießen und anzünden.
- Wenn die Flamme schwächer wird, erneut etwas Rum über den Zucker gießen.
- Sobald der Zucker geschmolzen ist, den Punch im Becher gießen und genießen.