29. März 2024

Ist Thunfisch gesund?: Darauf sollte man unbedingt achten

Der Thunfisch gehört weltweit zu den beliebtesten Speisefischen. Allein in Deutschland werden jedes Jahr über 100.000 Tonnen davon verzehrt und dabei steigt der Trend stetig nach oben. Die Gründe dafür sind nicht nur sein feiner Geschmack und der fleischhaltige Biss, sondern auch der geringe Gehalt an Kalorien, die gesunden Nährstoffe und die rasche Zubereitung.

Dabei ist sein Verzehr nicht unumstritten und stößt zunehmend auf Kritik. Denn neben seinem hohen Gehalt an Quecksilber, ist sein Fang nicht gerade nachhaltig. Das wichtigste über den Raubfisch und seine Verwendung.

Ist Thunfisch gesund?: Grundlegende Informationen

Thunfisch ist ein Schwarm- und Raubfisch und in tropischen, subtropischen sowie in gemäßigten Meeren beheimatet. Die zwei MSC- zertifizierten Arten Gelbflossen- Thun und Skipack stammen aus den tropischen und subtropischen Gewässern. Mit seiner fast schuppenlosen Haut und der stromlinienförmigen sowie spitz zulaufenden Körperform, zeigt das Tier ein äußerst galantes und schnelles Schwimmverhalten aus. Ist er auf der Suche nach Essbarem, wandert er durch die Meere und legt dabei weite Strecken zurück. Zu seinen begehrten Leckerbissen gehören kleinere Schwarmfische wie Makrelen, Heringe, Sardinen aber auch Tintenfischen, Krebse und Kopffüßler.

Hat er erst einmal eine Beute im Visier, kann er eine pfeilschnelle Geschwindigkeiten von bis zu 80 Kilometern pro Stunde erreichen. Seinen Antrieb holt er aus der großen Beweglichkeit der sichelförmigen Schwanzflossen, sowie der spitzen Rückenflosse mit den kräftigen Strahlen. Weltweit gibt es acht verschiedene Thunfischarten von unterschiedlichen Größen und Gewicht. Kleinere Arten wie der Weise Thun erreichen eine Länge von ungefähr 100 cm und ein Gewicht von ungefähr 30 bis 40 kg. Dagegen kann der Rote Thun 450 cm lang und 700 kg schwer werden.

Euthynnus pelamis
JIL Photo/shutterstock.com

Die hierzulande beliebteste Art ist der Gelbflossen- Thun. Er kann bis zu 2,4 Meter lang und 200 kg schwer werden. Wie bei den meisten anderen Fischen entspricht die Körpertemperatur aller Tiere nicht der Umgebungstemperatur des Wassers, sondern liegt 6 bis 12 Grad darüber.

Weitere Informationen

Thunfische verbringen ihr Leben in kleineren Gruppen und halten sich in der Regel in der Nähe der Wasseroberfläche auf. Aufgrund der starken Fruchtbarkeit, bringen sie Jahr für Jahr eine große Anzahl von Nachkommen hervor. Ein Weibchen kann mehrere Millionen Eier ablegen. Dabei bevorzugen sie ausgewählte Laichgebiete, wo sie sich zu einem bestimmten Zeitpunkt treffen. Aber trotz der regen Fortpflanzung sind die Bestände rückläufig und die Populationen gefährdet. Gründe dafür sind neben dem illegalen Fang, die starke Überfischung und Verschmutzung der Gewässer. Neben dem freien Fang sorgen außerdem zahlreiche Wildthunfischfarmen für einen kontinuierlichen Nachschub.

Welche Arten gibt es?

Weltweit gibt es insgesamt acht Arten von Thunfischen. Diese setzen sich aus zwei Untergattungen (Thunnus und Neothunnus)zusammen.

Zu den Thunnus gehören:

  • Weißer Thunfisch
  • Roter Thunfisch
  • Nordpazifischer Blauflossenthunfisch
  • Südlicher Blauflossenthunfisch

Zu den Neothunnus gehören:

  • Gelbflossen-Thunfisch
  • Schwarzflossen-Thunfisch
  • Langschwanzthunfisch
  • Großaugen-Thunfisch

Die am meistten begehrte Thunfischart hierzulande ist die Gelbflossen- Art.

Die Saison für Thunfisch

Der Gelbflossen- Thun wird das ganze Jahre über aus dem Mittelmeer geholt. Die stark gefährdeten Arten wie der Rote Thunfisch lebt im Mittelmeer und Ostatlantik. Er unterliegt einer Fangquote, welche von der Europäischen Union von festgelegt wurde. Seine Fangsaison findet zwischen dem 26. Mai bis zum 24. Juni statt. Greenpeace und der WWF möchten den Thunfischkonsum und den Fang am liebsten ganz einstellen. Neben der Überfischung kritisieren sie Fangmethoden mit Langleinen und Schleppnetzen. Diese Methoden fangen nicht nur Thunfische, sondern führen zu einer starken Vernichtung von Delfinen, Meeresschildkröten und Vögeln. Die Umwelt-Organisationen fordert zum Schutz der Tiere u.a:

  • ein verstärktes Überwachungsprogramm der Fischereien und Zuchtstationen
  • ein Fangverbot während der Laichsaison
  • eine stärkere, ausgiebige Regulierung der Fischerei und der Nahrung der Tiere

Die Weltnaturschutzunion IUCN hat besonders gefährdete Thunfischarten auf die Rote Liste gesetzt:

  • Gelbflossenthun
  • Weißer Thunfisch
  • Großaugenthun
  • Blauflossenthun

Wie gesund ist Thunfisch wirklich?

Thunfisch begeistert Feinschmecker aufgrund seiner fleischähnlichen Konsistenz und dem einzigartigen Geschmack, der an zartes Kalbfleisch mit einer leichten Meersalzwürze erinnert. Je nachdem, von welchem Körperteil das Fleisch zubereitet wird, besitzt es eine hellrote bis dunkelrote Farbe. Es schmeckt sowohl kalt als auch warm gegessen. Es kann gebraten, gegrillt und fast sogar roh gegessen werden. Es kann kalt aufs Brot, zu Pasta, Kartoffeln, Gemüse, als Salat oder in Form von Shushi verspeist werden. Vor den frischen oder gefrorenen Produkten liegt der Dosenenfisch. Eine große Auswahl ist in den Mittelmeerländern zu bekommen. Die Filets sind in Zitrone oder in Olivenöl eingelegt oder sogar mit Gemüse verfeinert.

wie gesund ist thunfisch
AS Food studio/shutterstock.com

Neben seinem appetitlichen Fleisch gilt Thunfisch als äußerst nahrhaft. Er enthält hochwertiges Eiweiß, Jod, Vitamine, Zink und ist fett- und kalorienarm. Die wichtigsten Nährstoffe sind die ungesättigten Omega- 3- Fettsäuren und vor allem die langkettigen Fettsäuren Docosahexaensäure (DHA) und Eicosapentaensäure (EPA). DHA und EPA verbessern den Fließeigenschaften des Blutes und unterstützen somit den Stoffwechsel. Sie beugen Bluthochdruck, Arteriosklerose, Schlaganfall, Herzkrankheiten vor. Außerdem stärken sie das Immunsystem.

Hinweise der FDA

Die FDA – die Lebensmittelüberwachungs- und Arzneimittelbehörde der Vereinigten Staaten, das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) sowie die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) warnen vor dem regelmäßigen Verzehr von Thunfisch aufgrund der hohen Quecksilberkonzentration. Nur, wenn der Mensch den Fisch im geringen Maße verzehrt, bleibt die vorgeschriebene Menge vom Quecksilber als unbedenklich. Vor allem kranke Menschen, Säuglinge, Kinder und Schwangere sollten Thunfisch nur eingeschränkt essen. Zu den möglichen Gesundheitsproblemen gehören: Angstzustände, Depressionen, Herzkrankheiten, schlechte Gehirnfunktion und einer Beeinträchtigung der Entwicklung von Kindern.

Nicht zu vergessen ist, dass das Meer und somit auch immer mehr Meeresbewohner mit Mikroplastik belastet sind. Studien belegen, dass die Mehrzahl der Tiere, darunter ist auch der Thunfisch, den Kunststoff aufnehmen. Dies und das Quecksilber kann den Appetit auf Fisch doch deutlich schmälern.

Worauf man beim Kauf von Thunfisch achten sollte

Aromatischer Fisch muss frisch sein. Dies ist an seinem Äußeren zu erkennen:

  • ein milder und frischer Geruch
  • die Augen und die Schuppen glänzen
  • die Kiemen sind gleichmäßig rot und zeigen runde Konturen
  • bei einem Fingerdruck auf der Haut, bleibt nach dem Loslassen keine Delle zurück. Ein Zeichen, das die Muskulatur Spannung hat

Beim Einkauf von Thunfisch muss es nicht immer ein gerade gefangenes Exemplar sein. Auch aus einer Frostlagerung gilt das Tier als fangfrisch. Wichtig ist, dass bei jedem Fischkauf, auch aus der Dose, ein MSC- oder ASC-Siegel mit einem zertifizieren Fang zum Schutz der Delfine vorhanden sind. Wer mehr Unterstützung beim Kauf von Thunfisch erhalten möchte, kann sich auf der Fisch- App der WWF informieren.

So gesund ist Thunfisch: Das Fazit

In Maßen gegessen, gehört Thunfisch trotz seines Gehaltes von Quecksilber zu den schmackhaftesten Speisefischen überhaupt. Bei Beachtung der Thunfischart und des Gütesiegels MSC- oder ASC kann er ohne schlechtes Gewissen genossen werden. Die enthaltene große Menge an wertvollen langkettigen Omega- 3- Fettsäuren wie DHA sowie EPA macht ihn als Lebensmittel wertvoll.

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