18. März 2024

Kreuzkümmel (Cumin): Ursprung, Anwendung und Wirkung

Kreuzkümmel, der auch als Cumin bezeichnet wird, hat mit dem gewöhnlichen Kümmel wenig zu tun – auch geschmacklich. Er wird vor allem in der orientalischen bzw. arabischen Küche verwendet, doch auch hier nimmt die Beliebtheit stetig zu. Mit seinem unverwechselbaren Geschmack lässt sich Kreuzkümmel zum Verfeinern der unterschiedlichsten Speisen verwenden.

Selbst auf die Gesundheit soll das Gewürz viele positive Wirkungen mit sich bringen. Es lohnt sich also, sich einmal näher mit dem vielseitigen Gewürz auseinanderzusetzen und seine vielen Vorzüge kennenzulernen.

Kreuzkümmel: Ursprung und Kultivierung des Gewürzes

Kreuzkümmel wird unter anderem auch als Cumin, Pfefferkümmel, Haferkümmel oder auch als Römischer Kümmel bezeichnet und zählt zu den Doldenblütlern. Die braunen Samen weisen eine längliche Form aus, der optisch an den normalen Kümmel erinnert. Kreuzkümmel ist allerdings viel heller und lässt sich somit optisch gut von richtigem Kümmel unterscheiden. In keinem Fall sollte man die beiden miteinander verwechseln, wenn man keine unangenehmen Geschmacksüberraschungen erleben möchte. Der Name Kreuzkümmel rührt daher, dass die Blätter der Pflanze kreuzweise angeordnet sind. Sie blüht einjährig und erreicht während ihrer Wachstumsphase eine Höhe von bis zu 50 cm.

Erstmals wurde Kreuzkümmel in Ägypten sowie im östlichen Mittelmeerraum kultiviert – heute findet der Anbau auf der ganzen Welt statt. Bereits die alten Ägypter wussten von dem feinen Gewürz: Sie nutzten es nicht nur zum Aromatisieren von Speisen, sondern auch als wirkungsvolle Heilpflanze.

Geschmack und Verwendungsmöglichkeiten

Allgemein zeichnet sich Kreuzkümmel durch ein sehr intensiv-würziges Aroma mit leicht scharfer Note aus, die allerdings völlig anders schmeckt als Pfeffer. Kreuzkümmel riecht herb und etwas bitter. Das Aroma intensiviert sich, wenn das Gewürz beim Braten oder Garen im Topf beigemischt wird, deshalb ist eine zunächst sparsame Dosierung zu empfehlen. Kreuzkümmel ist sowohl in ganzer als auch in gemahlener Form erhältlich. Damit sich das ganze Aroma entfalten kann, werden die Samen am besten ungemahlen ohne Fett in einer Pfanne etwas angeröstet – so lange, bis sie zu duften beginnen. Dann ist ihr Geschmack am intensivsten und sie lassen sich für verschiedene Speisen verwenden.

Ein gutes Beispiel ist Falafel, wofür auch pürierte Kichererbsten zum Einsatz kommen, die dann gemeinsam mit Kreuzkümmel und Koriander abgeschmeckt und schließlich frittiert werden. Ebenfalls beliebt ist Kreuzkümmel als Bestandteil nordafrikanischer und indischer Gewürzmischungen, wie beispielsweise für Garam Masala, Currypulver oder Harissa. Weiterhin stellt Kreuzkümmel für die meisten Menschen einen festen Bestandteil eines mexikansichen Chili con Carne dar. Die Verwendungsmöglichkeiten sind nahezu unendlich, sei es für Lamm, Hackfleisch, Eintöpfe oder Couscous. Selbst Grillfleisch und Fleischsaucen können mit frischem Kreuzkümmel verfeinert werden.

In den südlichen Mittelmeerländern verarbeiten Bäcker das Gewürz sogar in Broten und anderen Backwaren. Die Niederländer bevorzugen Kreuzkümmel dagegen in Käse – hierbei handelt es sich um eine der ältesten Spezialitäten des Landes. Für Vegetarier sind gegrillte Auberginen oder Zucchini, die mit Kreuzkümmel gewürzt werden, ein geschmackliches Highlight. Eine Besonderheit ist darüber hinaus, einen Tee aus Kreuzkümmel herzustellen. Dafür wird etwa ein Teelöffel der Samen in eine Tasse Wasser gegeben, die man anschließend zum Kochen bringt. Nimmt das Wasser eine bräunliche Farbe an, ist der Tee fertig und kann abgegossen werden.

Kreuzkümmel und seine positive Wirkung auf die Gesundheit

Kreuzkümmel gilt nicht umsonst in zahlreichen Ländern als Heilpflanze – und das teilweise schon seit Jahrtausenden. Enthalten sind darin unter anderem wertvolle Inhaltsstoffe wie Terpine oder Cuminaldehyde, welche eine verdauungsfördernde Wirkung mit sich bringen. Genau wie normaler Kümmel soll Kreuzkümmel darüber hinaus bei zahlreichen Beschwerden des Magen-Darm-Trakts helfen – darunter zum Beispiel Blähungen Bauchkrämpfe. Das Zerkauen der feinen Samen neutralisiert außerdem schlechten Atem und bietet sich besonders nach dem Verzehr von Knoblauch oder Zwiebeln an.

Untersuchungen haben sogar bestätigt, dass das in den Samen enthaltene Cumin den Blutzuckerspiegel nachhaltig senken und den Körper bei der natürlichen Entgiftung unterstützen kann. In der indischen Ayurverda-Lehre gilt Kreuzkümmel als wirksames Heilmittel bei schmerzhaften Leiden wie Hämorrhoiden, Verdauungsproblemen oder Magenverstimmungen. Dafür sollen die Kreuzkümmelsamen erst in einer fettfreien Pfanne angeröstet werden und danach auskühlen, ehe man sie zermahlt. Das daraus entstandende Pulver wird mit Honig und Wasser zu einem Brei vermischt, den man auf nüchternen Magen zu sich nimmt.

cumin
Diana Taliun/123RF.COM

Ein weiteres Anwendungsgebiet für das Gewürz ist die Arthrose: Wer unter Gelenkschmerzen leidet, sollte Cumin zusammen mit Koriander und Muskat regelmäßig einnehmen, um Beschwerden zu lindern. Häufig ist die Linderung so effektiv, dass sogar die Medikamentendosis reduziert werden kann. Ebenso bietet sich Kreuzkümmel an, um die Knochendichte zu kräftigen, was insbesondere während der Wechseljahre zu empfehlen ist. Frauen, die unter Periodenschmerzen leiden, können Kreuzkümmel ebenfalls zur Linderung nutzen. Selbiges gilt für Pilzerkrankungen, Ekzeme und anderen Infektionen der Haut.

Natürlich ist Kreuzkümmel kein Wundermittel, jedoch belegen wissenschaftliche Studien inzwischen, dass das Gewürz bei vielen Beschwerden für eine schnelle Verbesserung sorgen kann. Die Voraussetzung dafür ist jedoch eine gut dosierte, regelmäßige Einnahme, idealerweise in Absprache mit einem Facharzt. Zu guter Letzt gilt Kreuzkümmel als Geheimwaffe bei hohen LDL-Cholesterin- bzw. hohen Blutfettwerten. Verantwortlich dafür sind die in den Samen enthaltenen Phytosterine, welche verhindern, dass der Körper das Cholesterin aufnimmt und speichert.

Gesund und heilsam: Kreuzkümmelöl und seine Einsatzbereiche

Kreuzkümmel gibt es nicht nur in Form von ganzen Samen oder als Pulver zu kaufen, sondern auch in gepresster Form: Kreuzkümmelöl ist vor allem in Reformhäusern und Bio-Märkten erhältlich. Hierbei wird den Samen durch ein spezielles Destillationsverfahren Öl entzogen. Für einen Liter werden ganze 33 kg Kreuzkümmelsamen benötigt. Daraus entsteht dann ein goldgelbes Öl, das würzig und aromatisch riecht. Kreuzkümmelöl ist jedoch nicht wasser- oder alkohollöslich, in Pflanzenölen jedoch schon. Anwenden lässt sich das Öl in unterschiedlichen Varianten – sowohl innerlich als auch äußerlich.

Personen mit Hautproblemen oder Neurodermitis können es mit Honig, Sahne und etwas Meersalz zu einem entspannenden Badezusatz verarbeiten, der der Haut viel Feuchtigkeit spendet und sie gleichzeitig beruhigt. Doch auch pur, mit etwas Wasser vermischt oder als Zugabe zum Duschgel bietet es sich an. Gereizte oder entzündete Haut lässt sich wunderbar mit warmen oder kalten Kreuzkümme-Kompressen entspannen. Hierfür gibt man in einen Liter warmes Wasser fünf Tropfen des Öls und vermischt dieses gut. Nun können getränkte Handtücher oder Geschirrtücher mit der Tinktur getränkt werden, die man dann auf die betroffenen Stellen legt.

Genau wie andere natürliche Öle auch kann Kreuzkümmel selbstverständlich auch für eine Wellness-Massage zum Einsatz kommen. Dazu werden einige Tropfen des Öls in die Handflächen gegeben und leicht angewärmt. Jetzt wird das Öl in kreisenden, sanften Bewegungen auf die schmerzenden oder verspannten Hautstellen gegeben. Diese Anwendung kann übrigens auch bei Periodenschmerzen helfen, indem das Öl auf dem Unterbauch massiert wird. Natürlich kann das Öl für ein besonderes Dufterlebnis nach Belieben mit anderen natürlichen Ölen gemischt werden, wie mit Anis-, Lavendel-, Orangen- oder Fenchelöl. Hier kann man seiner Kreativität freien Lauf lassen.

Natürliches Mückenabwehrmittel

Obgleich der Geruch von Kreuzkümmel für die meisten Menschen als angenehm, warm und holzig gilt, mögen viele Insekten diesen gar nicht. Vor allem Stechmücken meiden ihn regelrecht und bleiben außer Reichweite. Wer sich also im Sommer vor schmerzhaften Stichen schützen möchte, kann einige frisch gemahlene Samen in einer Schale auf der Fensterbank verteilen. Für Duftlampen bietet sich Kreuzkümmel in Form von ätherischem Öl zwar ebenfalls an, jedoch hat es überdosiert eine nahezu einschläfernde Wirkung. Hier genügt es, maximal einen Tropfen in eine Duftlampe zu geben und diesen mit Wasser zu verdünnen.

Kauf und Lagerung von Kreuzkümmel

Kreuzkümmel stammt zwar aus dem Orient, ist aber in der heutigen Zeit längst auf der ganzen Welt weit verbreitet. Deshalb ist es selbst in ländlichen Gebieten meist kein Problem, es zu kaufen: Fast jeder Supermarkt führt Kreuzkümmel bzw. Cumin als Gewürz. Weil sich die Öle in den Samen mit der Zeit verflüchtigen können, empfiehlt es sich, das Gewürz nicht in fertig gemahlener Form, sondern als ganzes Korn zu erwerben. Frisch gemahlen kann das Gewürz dann sein volles Aroma entfalten. Für ein optimales Geschmackserlebnis sollten Kreuzkümmelsamen gut vor Licht geschützt an einem trockenen und kühlen Ort gelagert werden.

Ansonsten kann es schon nach wenigen Monaten sein Aroma verlieren – dies gilt sowohl für gemahlene als auch für ganze Samen. Da es sich anbietet, Kreuzkümmel für die unterschiedlichsten Gerichte zu verwenden, lohnt sich der Kauf in jedem Fall. Es macht Spaß, mit dem leckeren Gewürz in der Küche zu experimentieren, da es sich vielseitig verarbeiten lässt. Die im Kümmel enthaltenen ätherischen Öle verleihen jedem Gericht eine würzige, orientalische Note – vor allem Fleisch- und Gemüsegerichten.

Möchte man gleichzeitig auch seiner Gesundheit einen Gefallen tun, bieten sich die Samen zur natürlichen Stärkung des körpereigenen Abwehrsystems sowie zum Ankurbeln des gesamten Stoffwechsels an.

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