27. Juli 2024

Kuchen nicht durchgebacken: Kann man ihn trotzdem essen?

So manches Mal hält der Kuchen beim Anschnitt eine unerfreuliche Überraschung parat. Falsche Backparameter – wie die Backzeit und die Ofentemperatur – können dazu führen, dass der Kuchen in der Mitte noch matschig ist. Nun stellt sich die Frage, ob man einen teilweise rohen Kuchen guten Gewissens essen kann.

Nicht durchgebacken: Diese Gefahrenquellen lauern in rohem Kuchenteig

Die Hauptgefahr in rohem Teig geht von den Hühnereiern aus. Diese können Salmonellen enthalten, die sich zu einer schweren Infektion entwickeln können. Eine Salmonellen-Erkrankung zeichnet sich durch Symptome wie Fieber, Bauchschmerzen, Durchfall und Erbrechen aus. Im Normalfall dauert es einige Tage, bis die Infektion – ganz ohne medizinisches Eingreifen – ausgestanden ist. Es gibt aber auch Risikogruppen, wie Kinder, Schwangere und immungeschwächte Personen, bei denen Antibiotika zum Einsatz kommen. Zudem gibt es eine weitere Gefahr, die in rohem Kuchenteig verborgen liegt.

Die Ausscheidungen wilder Tiere kann dazu führen, dass es auf den Getreidefeldern zu einer E-coli-Kontaminierung kommt. Das Mehl kann aber auch im Verarbeitungsverfahren mit den krankmachenden Mikroorganismen in Berührung kommen. Ebenso wie Salmonellen lösen die Bakterien Erbrechen, Bauchschmerzen und Durchfall aus. Grundsätzlich ist die Wahrscheinlichkeit, sich durch rohe Backwaren mit E-coli oder Salmonellen zu infizieren, nicht sehr hoch. Um sich vor einer Infektion zu schützen, sollten Sie der Verführung, von rohem Teig zu naschen, aber trotzdem widerstehen.

Hinweis: Ab einer Temperatur von 70 Grad und einer Backzeit von mehr als zehn Minuten sterben die lästigen Mikroorganismen ab.

kuchen im ofen durchbacken
AlexDonin/shutterstock.com

Kuchen richtig durchbacken: So gelingt’s!

Ein falsches Verhältnis von Temperatur und Backzeit kann dazu führen, dass der Kern des Kuchens flüssig ist.Die meisten Rezepte enthalten eine konkrete Angabe dazu, wie der Ofen eingestellt werden soll und was für eine Backzeit vorgesehen ist. Trotzdem können die Anzeigen und die Einstellungen von Ofen zu Ofen ein kleines bisschen anders sein.

Manche Backöfen stellen zum Beispiel keine einheitliche Hitze her, sodass der Kuchen an manchen Stellen eher als in anderen Bereichen durchgebacken ist. Auch das Backen in einem Gasofen ist (im Vergleich zu E-Geräten) meistens nicht so kontrolliert. Mit einem Ofenthermometer können Sie ganz einfach überprüfen, ob der Kuchen die nötige Temperatur bekommt.

Tipps um herauszufinden, ob der Kuchen durchgebacken ist

Die wohl bekannteste Prüfmethode läuft folgendermaßen ab: ein dünnes Holzstäbchen wird mittig in den Kuchen gepikst. Wenn beim Herausziehen noch Teigreste am Holzstab kleben, wird der Kern noch nicht durchgebacken sein. Bei Käsekuchen gibt der Druck mit dem Finger Auskunft darüber, ob der Kuchen schon genießbar ist. Ein verzehrfertiger Kuchen lässt sich an einer festen, nur leicht nachgiebigen Konsistenz erkennen. Einige Backexperten können beim Backen eines noch rohen Kuchens das Kochen der Flüssigkeiten hören.

Rettungsaktion „Nachbacken“

Oft stellt man erst beim Anschnitt fest, dass der Kuchen noch nicht durchgebacken ist. Doch manchmal backt der Kuchen bei einer verlängerten Ofenzeit noch nach.

Tipp: Decken Sie alle Stellen, die durchgebacken sind, mit Alufolie ab. Das sorgt dafür, dass der Kuchen trotz längerer Backzeit später nicht zu trocken ist. Manchmal kann es auch helfen, den Kuchen vor dem Nachbacken in größere Stücke aufzuteilen, weil die Hitze sich so besser im ganzen Gebäck verteilen kann.

Doch leider kann keiner dieser Tipps ein erfolgreiches Nachbacken garantieren. Das liegt unter anderem daran, dass das Backpulver über die Zeit seine Eigenschaften als Treibmittel verliert. Außerdem entsteht beim Backen rund um den Kuchen eine Außenhaut, die einer gleichmäßigen Hitzeverteilung im Wege steht. Übrigens kann ein Kuchen auch durchgebacken sein, obwohl er roh erscheint. Das ist bei obst- und gemüsehaltigen Kuchen sogar sehr oft der Fall, weil das Obst und Gemüse durch die Hitzeeinwirkung Flüssigkeit verliert.

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