27. Juli 2024

Schmerzen im Unterleib beim Hinsetzen und Aufstehen: Was tun?

Während der Schwangerschaft durchleben viele Frauen eine Veränderung ihres Körpers, die von unterschiedlichen Symptomen und Wahrnehmungen begleitet wird. Starke Schmerzen sind dabei leider keine Seltenheit. Sie können vornehmlich im Unterleib auftreten. Doch was sind eigentlich die Gründe dafür – und was lässt sich gegen sie unternehmen?

Schwangerschaft: Warum treten Schmerzen beim Hinsetzen und Aufstehen im Unterleib auf?

Die Schwangerschaft ist nicht alleine die Zeit der freudigen Erwartung auf den eigenen Nachwuchs. Vielmehr stellt sie eine neun Monate andauernde Phase der körperlichen Veränderung dar. Denn im Mutterleib wächst und gedeiht das Baby. Bei der Geburt kann es ein Gewicht von drei bis vier Kilogramm sowie eine Größe von etwa 50 Zentimetern erreichen. Das bedeutet zugleich, dass dem Körper der schwangeren Frau einiges abverlangt wird. Der Fötus entwickelt sich in ihrem Bauch und breitet sich von dort in alle Richtungen aus.

Auf das Gewebe und die Muskeln sowie die Bänder und Sehnen kommt also viel Arbeit zu. Sogar die Knochen können ihre liebe Mühe haben, die zusätzliche Last zu tragen. Es ist daher nur ganz natürlich, dass die werdende Mutter im Rahmen ihrer Schwangerschaft immer wieder einmal Schmerzen verzeichnen wird, die besonders stark bei Bewegungen wie dem Hinsetzen und dem Aufstehen spürbar sind.

Wo genau treten die Schmerzen auf?

Kommt es zu schmerzhaften Symptomen bei der Schwangeren, so lassen sich diese auf ein sehr kleines Areal des Körpers lokalisieren. Gemeint ist dabei der Bauch unterhalb des Nabels, der sich bis in den Intimbereich erstreckt. Seitlich findet eine Begrenzung auf die Breite des Beckens statt. Markant für die Schmerzen ist, dass sie kaum einmal ausstrahlen, also weder in der Gegend der Rippen und der Brust noch in den Oberschenkeln wahrnehmbar sein sollten. Von Zeit zu Zeit mag sich ein leichtes Seitenstechen einstellen.

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Tomsickova Tatyana/shutterstock.com

Auch dieses wäre dann aber nur wenige Zentimeter über den Beckenknochen spürbar. Neben dem Hinsetzen und dem Aufstehen können unterschiedliche Bewegungen zum Auftreten der Schmerzen führen – häufig dann, wenn relativ schwere Gegenstände getragen werden und sich nun auch noch die Beanspruchung des unteren Rückens bemerkbar macht. Die Betroffenen sollten sich daher bereits in den ersten Monaten der Schwangerschaft viel Schonung verordnen.

Wann treten die Schmerzen im Unterleib beim Hinsetzen und Aufstehen auf?

Allerdings ist der Körper anpassungsfähig. Oft wird es nur wenige Wochen andauern, in denen sich die Bänder und das Gewebe derart weit gedehnt haben, dass sie das Wachstum des Babys ohne größere Komplikationen aushalten. In den späteren Monaten der Schwangerschaft bleiben viele Frauen also von den Schmerzen weitgehend verschont. Demgegenüber wird insbesondere die Anfangsphase als kritisch angesehen. Hier ist es nicht alleine das Wachstum des Kindes, das mitunter ein wenig unangenehm zu bemerken ist.

Auch jede seiner Bewegungen kann sich auf die noch gestrafften Sehnen und das Gewebe des Mutterleibes auswirken und somit von der Betroffenen wahrnehmbar sein. Viele Frauen verorten das Auftreten der Schmerzen etwa im ersten Drittel ihrer Schwangerschaft. Anschließend sollte sich der Körper an die Veränderung gewöhnt haben, die Symptome klingen langsam ab. Bei zwei oder mehreren Geburten innerhalb weniger Jahre kann es sogar sein, dass keinerlei Leiden mehr spürbar sind.

Welche Schmerzen können auftreten?

So viel Einigkeit darüber herrscht, dass die ersten Wochen der Schwangerschaft mit Blick auf die Schmerzen besonders schlimm sind, so sehr weichen die Meinungen über ihre Ausprägung ab. Vom dumpfen Drücken bis hin zum starken Ziehen, einem heißen Brennen oder einem spitzen Stechen lässt sich eine große Vielfalt der Eindrücke erkennen. Die Erfahrungen zeigen indes, dass im Laufe einer Schwangerschaft oft alle der genannten Symptome auftreten.

Warum die Bandbreite der Schmerzen derart umfangreich ist, wird in wissenschaftlichen Abhandlungen langwierig debattiert. Klar dürfte allerdings sein, dass genetische Vorbedingungen sowie die Beschaffenheit des Mutterleibes die größten Faktoren für die Frage darstellen, in welcher Art und Intensität die Schmerzen auftreten. Ebenso zeigen die Untersuchungen, dass sich neben dem Körper auch der Kopf an die Leiden gewöhnen kann. Das anfängliche Martyrium hält nicht ewig an, oft zeigen sich nach einigen Wochen schon deutliche Besserungen. Im Notfall wird der Frauenarzt natürlich Schmerzmittel verschreiben können.

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Wie lange halten die Schmerzen an?

Abweichungen zeigen sich gleichfalls in der Dauer der Schmerzen. Stehen einerseits jene Frauen, die sich kaum über ein kurzes Ziehen oder Stechen beklagen, das oft bereits nach wenigen Sekunden abklingt, so gibt es andererseits nicht wenige Betroffene, die gegenteilige Wahrnehmungen schildern. Ihre Symptome reichen bis hin zu starken Krämpfen, die mehrere Stunden anhalten können und die somit die Leidensfähigkeit der Schwangeren erheblich strapazieren. Linderung können dabei nicht alleine die Schmerzmittel verschaffen.

Vielmehr ist jede Frau auch selbst gefordert, sich möglichst viel Ruhe zu verordnen, das Heben schwerer Gegenstände zu unterlassen, eine schmerzhafte Bewegung umgehend zu beenden sowie insbesondere Überanstrengungen des unteren Bauches und des unteren Rückens zu vermeiden. Ebenso können Dehn- und Kräftigungsübungen dieser Bereiche in den ersten Wochen der Schwangerschaft das Schmerzempfinden deutlich herabsenken. In vielen Fitnessstudios werden mittlerweile sinnvolle Programme zu diesem Zweck angeboten.

Was ist das Besondere an den Schmerzen?

Treten die Schmerzen im Unterleib zum ersten Mal auf, fällt es vielen Schwangeren schwer, eine Unterscheidung zu akuten organischen Leiden vorzunehmen. Dennoch gibt es hier ganz klare Merkmale, die eine Bestimmung erleichtern. Typische Bauchschmerzen, die etwa nach einer Magenverstimmung anklingen, weisen einige charakteristische Begleiterscheinungen auf. Übelkeit, Müdigkeit, Durchfall, Appetitlosigkeit, der absinkende Blutdruck oder eine im ganzen Körper wahrnehmbare Kraftlosigkeit können sich dabei einstellen.

Zudem sind derartige Leiden oft dadurch gekennzeichnet, dass sie über den Bauch auch in andere Areale ausstrahlen. Von diesen Besonderheiten weichen die normalen Unterleibsschmerzen im Rahmen der Schwangerschaft ab. Sie äußern sich in einem sehr kleinen und eng umgrenzten Bereich des Körpers, zudem werden sie nicht durch weitere Symptome begleitet. Sollte es dennoch einmal zu Zweifeln kommen, ist der behandelnde Frauenarzt sowie jeder Hausarzt natürlich der beste Ansprechpartner. Hier sollte eine regelmäßige Analyse aller Symptome stattfinden, die nicht nur im Notfall vorgenommen wird.

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