Der klassische Zuckerguss ist durchsichtig weiß und schmeckt ein wenig nach Zitrone, da er aus Puderzucker und Zitronensaft hergestellt wird. Gelb wird der Zitronen-Zuckerguss durch die Farbe des Saftes nicht, auch der Geschmack fällt nur bei einer wirklich großzügigen Schicht auf. Dieser bewährte Klassiker eignet sich für die meisten Kuchen, doch es gibt auch Anwendungsfälle für einen Zuckerguss ohne Zitronensaft. Wie funktioniert das, welche Rezepte gibt es und wie verhalten sich diese Zuckerguss-Alternativen?
Zuckerguss ohne Zitrone: Der Klassiker aus Puderzucker und Wasser
Eine Möglichkeit besteht darin, den Zitronensaft durch Wasser zu ersetzen. Die Mischverhältnisse bleiben genau gleich. An der Konsistenz des Zuckergusses wird sich dadurch nichts verändern, auch optisch wird er noch weiß bis durchsichtig sein. Lediglich der dezente Geschmack nach Zitronensaft fällt weg, wodurch er süßer wird. Dieses Rezept kann genau wie der Klassiker mit Zitronensaft verwendet werden und eignet sich ideal, wenn Allergiker mitessen oder jemand einfach den Geschmack von Zitrone nicht mag.
Zuckerguss mit Aroma
Das Rezept mit Puderzucker und Wasser schmeckt einfach nur süß. Das kann gewollt sein, wenn für einen geschmacksintensiven Kuchen eine neutrale Deko benötigt wird. Um den Wasser-Zuckerguss aufzupeppen, kann nachträglich aber noch Back-Aroma untergerührt werden. Dieses gibt es flüssig zu kaufen, schon wenige Tropfen verleihen den gewünschten Geschmack. Im gut sortierten Supermarkt sind meist fruchtige Backaromen zu finden, auch Rum- oder Butter-Aroma schmecken sehr lecker.
Ein Geheimtipp sind Fitness-Shops, denn hier gibt es sogenannte Flavour Drops. Das sind Tropfen in allen erdenklichen Geschmacksrichtungen, die von Sportskanonen verwendet werden, um beispielsweise faden Magerquark zu verfeinern. Hier finden sich Sorten wie Cookie Dough, Marzipan oder Pfefferminze, die einen ganz außergewöhnlichen Zuckerguss zaubern können. Wenige Tropfen genügen und das Wasser-Puderzucker-Gemisch schmeckt wie eine Kreation aus der Konditorei.
Andere Fruchtsäfte nutzen
Wenn es zum Kuchen passt, dann kann auch jeder andere Fruchtsaft verwendet werden. Eine naheliegende Alternative ist Orangensaft. Es kann sein, dass seine Farbe den Zuckerguss etwas dunkler wirken lässt. Kreativ wird es mit rotem Fruchtsaft, beispielsweise aus Kirsche oder Johannisbeere. Je intensiver die Säfte pur schmecken, desto mehr davon wird man auch im Zuckerguss schmecken, was eine interessante Abwechslung sein kann. Sie werden den Zuckerguss einfärben, wodurch der Kuchen gleich dekoriert wird.
Zuckerguss ohne Zitrone aus Puderzucker und Milch
Wenn der Zuckerguss weiß und fest werden soll, dann empfiehlt es sich, den Puderzucker mit Milch zu mischen. Je nach Fettgehalt der Milch muss mit der Menge experimentiert werden. Lieber wird zuerst mit etwas weniger Milch begonnen und wenn der Puderzucker dann immer noch zu fest ist, kann mehr hinzugegeben werden. Dieses Rezept funktioniert natürlich auch mit jeder Pflanzenmilch, wobei hier weniger Flüssigkeit verwendet werden muss, da der Fettgehalt geringer ist. Ein Geheimtipp ist cremige Kokosmilch. Der Zuckerguss wird dann zwar auch tropisch schmecken, doch Kokosmilch enthält recht viel Fett und lässt so eine strahlend weiße Glasur entstehen – ganz ohne tierische Produkte.
Puderzucker mit Sirup
Sirup kennt man aus der Bar, es gibt ihn in allen erdenklichen Geschmacksrichtungen. Zum Anrühren von Zuckerguss funktioniert das genauso gut wie Fruchtsaft oder Wasser. Der Guss bleibt dabei weiß, wenn der Sirup klar oder hell ist, die Geschmacksrichtungen bieten jedoch unendliche Möglichkeiten. Für einen Zuckerguss, der in Erinnerung bleibt, ist ein Bar-Sirup eine kreative Idee. Bei den Mischverhältnissen muss auch hier experimentiert werden. Lieber erst mit der gewünschten Menge Puderzucker beginnen und dann nach und nach den Sirup hinzugeben – zu fester Guss kann immer noch verflüssigt werden. Da jeder Sirup anders ist, ist es von Marke zu Marke unterschiedlich, wie viel davon für einen streichfähigen Zuckerguss benötigt wird.
Royal Icing
Royal Icing ist streng genommen kein Zuckerguss, sondern ein eigenständiges Rezept, das dem Zuckerguss aber sehr ähnelt. Es ist im US-amerikanischen Raum weit verbreitet und wird dort verwendet, wo wir unsere Kuchen mit dem Puderzucker-Zitronen-Gemisch überziehen. Royal Icing besteht aus Puderzucker und Wasser, hat aber noch eine weitere Zutat, die ihm seine besondere Festigkeit und Fülle verleiht: Eischnee. Dadurch wird das Gemisch insgesamt dicker und stabiler, aber auch fester.
Mit Royal Icing lassen sich beispielsweise Lebkuchenhäuser konstruieren, auf die jeder Architekt stolz wäre. Er wird strahlend weiß und dicker als klassischer Zuckerguss, was optisch aber manchmal genau so gewollt ist. Für Royal Icing werden Eier getrennt und die Eiweiße zu Schnee aufgeschlagen, dann werden sie mit dem Puderzucker-Wasser-Gemisch verrührt und sofort verarbeitet. Das Icing trocknet dann von allein an der Luft.