Das Zwerchfell (wichtigster Atemmuskel im menschlichen Körper), trennt den Brustraum vom Bauchraum trennt. Der Muskel liegt zwischen den Atmungs- und Verdauungsorganen, womit Erkrankungen ihn oftmals einbeziehen. Weiterhin kommt eine direkte Erkrankung des Zwerchfells vor. Teile des Zwerchfells sind: Sehnenplatte und Lendenteil. Des Weiteren Rippenteil, Brustbeinteil, Brustfell und Bauchfell. Die Aufgabe des Zwerchfells ist in erster Linie die Steuerung der Atmung. Weiterhin ist es für die Bauchpressung verantwortlich, wie beim Stuhlgang oder bei einer Geburt.
Die Steuerung der Atmung erfolgt durch Kontraktionen der Muskelplatte des Zwerchfells, die bewirken, dass sich das Zwerchfell zusammenzieht und absinkt. Der Mensch ist in der Lage einzuatmen, weil sich das Volumen im Brustraum vergrößert und sich gleichzeitig der Raum zwischen Brustkorb und Becken verringert. Die Folge ist ein Unterdruck, der Luft in die Lungen strömen lässt und auf diese Weise das Einatmen ermöglicht. Die Entspannung des Zwerchfells löst die Ausatmung aus.
Zwerchfellentzündung: Grundlegende Informationen
Eine Zwerchfellentzündung bedeutet, dass der Atemmuskel zwischen Brustbein und Rippen eine schmerzhafte Entzündung aufweist. Von großer Bedeutung für das Auftreten einer Zwerchfellentzündung sind sowohl Brustfell als Bauchfell. Diese Teile des Zwerchfells nennen sich Faszien. Faszien sind für die Bildung von Bindegewebshäutchen und andere Kollagenen verantwortlich, die das Zwerchfell umgeben. Verschiedene Krankheiten bewirken, dass sich zu viel Flüssigkeit zwischen dem Zwerchfell und dem Brust- und Bauchfell ansammelt. Das erhöht die Wahrscheinlichkeit der Entstehung von Entzündungen.
Zwerchfellentzündung – Ursachen
Eine Zwerchfellentzündung kommt heutzutage selten vor. Wenn sie auftritt, ist eine schnelle Behandlung wichtig. Ein Grund hierfür ist, dass es durch aufeinander abgestimmte Kontraktionen das Einatmen ermöglicht. Bei einem entzündeten Zwerchfell besteht eine vergrößerte Gefahr, dass es zu einer Fehlfunktion mit der Folge lebensbedrohlicher Atemstörungen kommt. Verantwortliche für eine Entzündung sind in der Regel Bakterien, Viren oder psychische Probleme, welche zu einer Überreizung der Zwerchfellmuskeln führen.
Oftmals sind organische Probleme die Ursache, wie zum Beispiel, wenn sich der Magen verlagert und Magensäure austritt. In diesem Fall kommt es zu seiner starken Reizung des Zwerchfells. Mögliche Ursachen einer Zwerchfellentzündung:
Chronisch verlaufender Husten
Chronisch auftretender Husten belastet das gesamte Atemsystem. Das schlimmste Szenario ist, dass die dauernde Belastung Risse im Zwerchfell hervorruft, die sich entzünden und Schmerzen verursachen. Vor allem starke Raucher leiden oftmals an chronischen Husten.
Rippenfellentzündung
Das Rippenfell liegt seitlich auf dem Zwerchfell auf, sodass eine Entzündung leicht in der Lage ist, auf Letzteres überzugreifen. Aus diesem Grund ist eine frühzeitige Behandlung einer Entzündung des Rippenfells von großer Wichtigkeit. Der Grund ist, dass sich auf diese Weise der Entzündungsherd und in der Folge die Ausweitung der Entzündung auf das Zwerchfell stoppen lässt.
Stress und falsche Körperhaltung
Dauerhafte körperliche Anspannung führt in vielen Fällen zu einer Verkrampfung des Zwerchfells. Eine Verkrampfung wiederum ist fähig, entzündliche Vorgänge in der Muskel-Sehnen-Platte auszulösen. Falsche Körperhaltung verstärkt die Gefahr einer Entzündung zusätzlich.
Zwerchfellbruch
Bei Menschen, die an Adipositas (starkem Übergewicht) oder chronischer Verstopfung leiden, erhöht sich in der Regel der Druck im Bauchraum. In der Folge verlagert sich der Magen nach oben, was das Zwerchfell einzwängt. Kommt es durch die Magenverlagerung zu einem zu hohen Druck auf das Zwerchfell, besteht ein erhöhtes Risiko einer Schwachstelle im Zwerchfell. Gleiches gilt für eine Zwerchfellentzündung.
Eine Infektion mit Trichinen (Trichinose)
Hierbei handelt es sich um eine Parasitenerkrankung, die in der Lage ist, das Zwerchfell zu befallen. Ursächlich für die Krankheit ist ein Fadenwurm aus der Gattung der Trichinen mit dem lateinischen Namen: Trichinella spiralis. Dieser überträgt sich in vielen Fällen auf den Menschen durch den Verzehr von nicht ausreichend gegartem Fleisch. Vor allem Fleisch vom Schwein, das roh oder ungenügend in den menschlichen Körper gelangt, löst in vielen Fällen beim Menschen einen Trichinenbefall aus. Somit ist es in der Lage, das Zwerchfell zu schädigen.
In Deutschland schreibt das Gesetz regelmäßige Untersuchungen von Schlachttieren auf Trichinen vor,. Dies gilt für Tiere, die nicht zu den reinen Pflanzenfressern gehören. Hierbei erfolgt die Entnahme einer Muskelprobe aus dem Zwerchfell der Tiere und die mikroskopische Untersuchung der Probe auf Trichinen. Obwohl sich aufgrund der genannten Untersuchungen die Ansteckungsgefahr in Deutschland in Grenzen hält, ist es von Vorteil, um eine Zwerchfellentzündung zu vermeiden, auf den Genuss von rohem oder halb gegartem Fleisch zu verzichten.
Zwerchfellhochstand
Starkes Übergewicht, ständige Blähungen, Karzinome sowie krankhafte Vergrößerungen der Milz oder der Leber sind in der Lage, entzündliche Wölbungen des Zwerchfells nach sich zu ziehen. Das Zwerchfell gerät in eine unnatürliche Position (Zwerchfellhochstand), die die Reizung der Nervenfasern begünstigt und das Risiko einer Entzündung erhöht. Aus diesem Grund handelt es sich bei Zwerchfellhochstand um eine mögliche Ursache für eine Zwerchfellentzündung.
Zwerchfellentzündung – Symptome, Diagnose und Therapie
Um eine Zwerchfellentzündung anhand der unterschiedlich auftretenden Symptome wie Fieber, Husten, Atemnot und weitere zu diagnostizieren, ist oftmals ein Blick auf den gesundheitlichen Gesamtzustand des Patienten wichtig. Danach erfolgt die Befragung durch den Hausarzt, um ein konkretes Bild von der Symptomatik zu erstellen. In vielen Fällen kommt es bei einer Zwerchfellentzündung zu einem unangenehmen Druck auf die unteren Rippen, der bei Beanspruchung des Zwerchfells auftritt. Zum Beispiel beim Lachen, Husten oder Reden. Den Druck lösen durch die Entzündung anschwellende Muskelfasern aus.
Folgeerscheinungen sind: Schmerzen beim Atmen, Atemnot, Stechen in der Brust. Des Weiteren Husten und Fieber. Anschließend erfolgt die körperliche Untersuchung durch den Arzt, die sich vor allem auf den Brustraum konzentriert: Lunge abhören, Brustkorb abtasten. Erhärtet sich der Verdacht auf eine Zwerchfellentzündung währen der ersten Untersuchungen, folgt eine Anschlussdiagnose mittels einer Röntgenuntersuchung. Darüber hinaus untersucht der Arzt das Blut, um Gewissheit zu erlangen. Die Therapiemaßnahmen bei einer Zwerchfellentzündung hängen von den zugrunde liegenden Ursachen ab. Mögliche Maßnahmen sind:
- Therapie mithilfe von Hausmitteln
- Medikamentöse Therapie
- Therapie durch Entspannung
- Physiotherapie und Sport
- Schonung und Erholung
Therapie mithilfe von Hausmitteln
Bei der Diagnose Zwerchfellentzündung sind verschiedene Hausmittel in der Lage, die Heilung positiv zu beeinflussen. Hierzu gehören: Dampfbäder, die Zusätze aus den ätherischen Ölen Pfefferminzöl oder Eukalyptusöl enthalten. Diese sind fähig, Husten zu lindern. Entzündungshemmende Teemischungen aus der Apotheke helfen ebenso bei der Bekämpfung entzündlicher Vorgänge. Grundsätzlich gibt es eine begrenzte Anzahl von Hausmitteln für die Bekämpfung einer Zwerchfellentzündung, die hier Unterstützung bieten. Wichtig ist es, die Art des Hausmittels und sowie die Einnahme vorher mit dem Arzt zu besprechen.
Medikamentöse Therapie
Die medikamentöse Therapie bei Zwerchfellentzündung besteht aus der Verabreichung von Antibiotika sowie Antirheumatika. Antibiotika beseitigen bakterielle Entzündungsherde. Antirheumatika wie Ibuprofen haben entzündungshemmende und schmerzstillende Eigenschaften. Da oftmals Husten Auslöser einer Zwerchfellentzündung ist, verschreibt der Arzt zur Linderung von mechanischen Entzündungsreizen Hustensaft.
Entspannungstherapeutische Möglichkeiten
Psychischer Stress ist in vielen Fällen ursächlich für eine Zwerchfellentzündung, weswegen eine Entspannungstherapie in der Lage ist, zu helfen. Hierzu gehören sowohl das Erlernen geeigneter Entspannungstechniken als gesprächstherapeutische Maßnahmen.
Physiotherapie und Sport als Behandlungsmethoden
Gezielte Übungen und Massagen, unterstützt von geeigneten Heilmitteln, tragen zur Entlastung der Rumpfmuskulatur bei. Auf diese Weise lassen sich Haltungsstörungen vermeiden, die oftmals ursächlich für eine Zwerchfellentzündung sind. Ähnliches gilt für Übergewicht. Menschen, bei denen die Ursache für die Zwerchfellentzündung Übergewicht ist, lässt es sich empfehlen, regelmäßig mehr Sport zu betreiben. Sport ist fähig, das Bauchfett zu reduzieren.
Schonung als Therapiemöglichkeit
Schonung steht bei der Heilung einer Zwerchfellentzündung nicht im Gegensatz zu regelmäßigem Sport. Sport in Maßen und das optimale Schonungsprogramm sind in der Lage, bei einer Zwerchfellentzündung zu helfen und den Druck auf das Zwerchfell nicht unnötig zu erhöhen. Weiterhin wirkt Schonung Hustenattacken entgegen, die oftmals eine Zwerchfellentzündung hervorrufen. Wichtig ist es, die sportlichen Aktivitäten sowie das Schonungsprogramm zweckmäßig aufeinander abzustimmen, was am besten der Hausarzt übernimmt.
Zwerchfellentzündung – Verlauf, Komplikationen und Vorbeugung
Sind Bakterien für die Entzündung verantwortlich, ist eine angemessene Behandlung in der Regel in der Lage, die Zwerchfellentzündung zu beseitigen. Wichtig ist, es um den Heilungsprozess zu beschleunigen, die Anweisungen des Arztes exakt zu befolgen. Das gilt sowohl für die regelmäßige Einnahme von Medikamenten als für andere Anweisungen wie Schonung und sportliche Aktivitäten. Um einer Zwerchfellentzündung vorzubeugen, empfehlen sich regelmäßige Kontrolluntersuchungen, was vor allem für Risikopatienten gilt. Zu diesen gehören Patienten mit starkem Übergewicht oder starke Raucher.
Eine Stärkung des Immunsystems in allen Fällen geeignet zu vermeiden, dass Entzündungen im Körper entstehen und sich ausbreiten. Aus diesem Grund ist eine gesunde Ernährung mit vielen Vitaminen wichtig, um eine Zwerchfellentzündung nicht entstehen zu lassen. Des Weiteren ist es von Bedeutung, Fleisch, vor allem solches vom Schwein, gut durchgebraten zu sich zu nehmen. Auf diese Weise lassen sich bakterielle Entzündungen sowie der Befall von Fadenwürmern vermeiden. Grundsätzlich gilt: Eine Zwerchfellentzündung ist unangenehm und in der Lage, starke Schmerzen auszulösen und starke Atembeschwerden zu verursachen.
Bei frühzeitiger Behandlung lässt sie sich gut behandeln, weswegen es wichtig ist, bei Schmerzen im Brustbereich einen Arzt zu konsultieren. Umso früher dieser die Entzündung erkennt, umso besser verläuft die Heilung. Weiterhin lassen sich durch eine frühzeitige Diagnose mögliche Ursachen wie eine Rippenfellentzündung oder ein Hochstand des Zwerchfells gut erkennen.