Hirtenkäse ist schmackhaft und lecker und auch in der Schwangerschaft wollen viele werdende Mütter nicht auf diesen Käse Hochgenuss verzichten. Doch gibt es gerade in der so wichtigen Phase der Schwangerschaft viele Lebensmittel, welche nur eingeschränkt oder gar nicht genossen werden sollten. Es geht schließlich um die Gesundheit des Ungeborenen aber auch um die Gesundheit der Schwangeren.
Darf man Hirtenkäse in der Schwangerschaft essen?
Die richtige Ernährung spielt gerade in der Phase der Schwangerschaft eine wichtige Rolle und es sollten stets alle Lebensmittel mit Bedacht und Sorgfalt ausgewählt werden, damit jede Gesundheitsgefährdung ausgeschlossen ist. Auch beim Thema Hirtenkäse in der Schwangerschaft gibt es Einiges zu beachten. Wichtig ist es schon, beim Einkauf von Hirtenkäse die Augen offen zu halten und sich das Etikett ganz genau anzuschauen. Schwangere können sich aber auch direkt im Geschäft beraten lassen, geschultes Personal hilft beim Thema Hirtenkäse in der Schwangerschaft gerne weiter.
Hirtenkäse aus Rohmilch ist aus gesundheitlichen Gründen während der Schwangerschaft tabu
Den Angaben auf der Verpackung mit der genauen Deklaration der Inhaltsstoffe von Hirtenkäse kommt also eine hohe Bedeutung zu. Denn in der sogenannten Zutatenliste muss gemäß EU-Recht jeder relevante Inhaltsstoff eines Lebensmittels aufgeführt sein. Dies ist insbesondere für Schwangere von ganz herausragender Bedeutung. Zunächst sollte das Augenmerk darauf gerichtet sein, aus welcher Art von Milch Hirtenkäse hergestellt wurde.
Dies ist nicht zuletzt zwar auch eine Frage des persönlichen Geschmacks, doch es kommt vor allem darauf an, ob zur Produktion von Hirtenkäse sogenannte Rohmilch oder pasteurisierte Milch verwendet wurde. Oft wird Hirtenkäse auch mit Feta verwechselt, es handelt sich jedoch um 2 unterschiedliche Produkte. Echter Hirtenkäse wird ausschließlich aus Kuhmilch hergestellt, Feta jedoch nicht. Damit der Hirtenkäse seinen typisch aromatischen Geschmack erhält, wird er nach der Produktion in Salzlake eingelegt.
Verpackten Hirtenkäse aus pasteurisierter Milch bedenkenlos genießen
Ist auf dem Verpackungshinweis eines Hirtenkäses die Angabe Rohmilch vermerkt, so sollten Schwangere dieses Produkt meiden. Es kommt dabei auf die Erhitzung der Milch während des Produktionsprozesses an. Rohmilch wird zur Herstellung von Hirtenkäse gemäß den geltenden Vorschriften nicht über 40 °C erhitzt. Dies hat jedoch zur Folge, dass bestimmte für Schwangere schädliche Bakterien nicht sicher abgetötet werden und im Endprodukt, also im Hirtenkäse, enthalten sein können.
Hirtenkäse kann von Schwangeren also nur dann gefahrlos verzehrt werden, wenn dieser aus pasteurisierter Milch hergestellt wurde, denn diese wird in einem speziellen Verfahren weit über 40 °C erhitzt. Durch Rohmilch Produkte können ganz unterschiedliche Arten von schädlichen Bakterien Schwangeren gefährlich werden. Selbst ansonsten harmlose Bakterien, welche gesunden Personen nichts anhaben können, könnten für Schwangere aber auch für das ungeborene Leben zum Problem werden. Bei Käseprodukten aus Rohmilch sind es insbesondere die sogenannten Listerien, welche bei Schwangeren aber auch beim ungeborenen Leben irreversible Schäden verursachen könnten.
Auf Käseprodukte von der Frischetheke in der Schwangerschaft ebenfalls verzichten
Um einer Infektion mit Listerien vorzubeugen, sollten also Hirtenkäse Produkte aus Rohmilch in der Schwangerschaft tabu sein. Hirtenkäse aus pasteurisierter Milch kann jedoch während der Schwangerschaft bedenkenlos und gefahrlos verzehrt werden. Es ist für Schwangere darüber hinaus wichtig, Hirtenkäse nach dem Öffnen der Verpackung möglichst bald zu verzehren, am besten innerhalb von 2 Tagen. Bei längerer Lagerung auch im Kühlschrank verändert sich die mikrobielle Zusammensetzung von Hirtenkäse recht schnell, sodass sich auch im Nachhinein noch schädliche Bakterien oder andere gesundheitsgefährdende Stoffe bilden könnten.
Darüber hinaus sollten Schwangere auch nicht zu Hirtenkäse von der Frischetheke eines Supermarktes greifen. Dies gilt sogar dann, wenn der Hirtenkäse an der Frischetheke aus pasteurisierter Milch hergestellt wurde. Denn die offene Lagerung des Hirtenkäses an der Frischetheke begünstigt unter bestimmten Voraussetzungen ebenfalls das Ansammeln schädlicher Bakterien und anderer Mikroorganismen. Wer also auf Nummer sicher gehen will, sollte in der Schwangerschaft stets um-verpackte Hirtenkäse Produkte aus pasteurisierter Milch direkt aus dem Kühlregal bevorzugen und diese dann auch innerhalb kurzer Zeit ganz aufbrauchen.
Hirtenkäse in der Schwangerschaft? Käse aus Rohmilch gefährdet ernsthaft die Gesundheit von Mutter und Kind
Auch wenn Produkte aus Hirtenkäse bereits mit schädlichen Bakterien wie Listerien besiedelt sind, müssen diese nicht schon verdorben sein. Für gesunde Menschen mit einem guten Immunsystem sind Käseprodukte mit Listerienbefall auch nicht unbedingt schädlich. Für Schwangere aber auch für das Ungeborene kann eine Infektion mit Listerien jedoch ernsthafte Folgen nach sich ziehen. Es empfiehlt sich für Schwangere generell auf Produkte aus Rohmilch ganz zu verzichten, um einer Infektion mit Listerien sicher vorzubeugen.
Dies gilt dann nicht nur für Hirtenkäse, sondern beispielsweise auch für Mozzarella oder Camembert, sollten diese aus Rohmilch hergestellt worden sein. Auf Hirtenkäse aus Rohmilch in der Schwangerschaft komplett zu verzichten ist deshalb so wichtig, damit folgenreiche Infektionen, welche sogar für eine Fehlgeburt oder für Organschäden beim Kind verantwortlich sein könnten, sicher vermieden werden. Sollte Rohmilch bei der Produktion von Hirtenkäse verwendet worden sein, sind die Hersteller gesetzlich verpflichtet, das Wort Rohmilch in der Zutatenliste anzugeben.