27. Juli 2024

Phasen der Geburt: Was erwartet werdende Mütter?

Die Geburt eines Kindes ist oft von Vorfreude und Unsicherheiten zugleich begleitet. Was erwartet werdende Mütter während des Geburtsprozesses? Welche Phasen durchläuft der Körper? In diesem Artikel werfen wir einen detaillierten Blick auf die Phasen der Geburt, angefangen von den Vorboten bis zur Nachgeburtsphase.

So kündigt sich die Geburt an

Wenige Wochen vor der Geburt können werdende Mütter sogenannte Übungswehen erleben. Diese Wehen sind in der Regel nicht besonders schmerzhaft und dienen dazu, den Körper auf die bevorstehende Geburt vorzubereiten. Bereits drei bis vier Wochen vor der Geburt setzen unregelmäßige Senkwehen ein. Diese Wehen tragen dazu bei, den Bauch abzusenken, was es dem Baby ermöglicht, tiefer in Richtung Beckenboden zu rutschen – hier mehr Informationen.

In den letzten Tagen vor der Geburt werden diese unregelmäßigen Wehen durch kräftige Vorwehen ergänzt. Dies bewirkt, dass der kindliche Kopf fest in den Beckenbodeneingang gedrückt wird. Der Übergang zu den Eröffnungswehen, die den Beginn der ersten der drei Geburtsphasen markieren, verläuft nahtlos.

Eröffnungsphase: Die Geburt beginnt

Der Beginn der Geburt wird medizinisch gesehen durch die Öffnung des Muttermunds markiert, was in der Regel von Wehen begleitet wird. Wenn die Wehen einsetzen, sind sie in der Regel unregelmäßig. Anfangs treten etwa zwei bis drei Wehen alle 30 Minuten auf und dauern jeweils zwischen 30 und 45 Sekunden. Im Laufe der Zeit werden sie jedoch regelmäßiger. Ab diesem Zeitpunkt dauert es durchschnittlich etwa 13 Stunden bei der ersten Geburt und etwa acht Stunden bei späteren Geburten, bis das Baby zur Welt kommt.

In dieser Phase schiebt sich der Kopf des Babys in den Beckenring, der Gebärmutterhals verkürzt und weitet sich, und der Muttermund beginnt sich zu öffnen. Diese Phase kann bis zu 24 Stunden dauern.

Austreibungsphase: Der Weg ins Licht

In der Austreibungsphase öffnet sich der Muttermund vollständig und das Baby tritt schließlich in die Welt. Die Dauer dieser Phase variiert, normalerweise dauert sie bei Erstgebärenden bis zu einer Stunde und bei Mehrgebärenden oft nur 20 bis 30 Minuten. Zu Beginn dieser Phase setzen regelmäßige Austreibungswehen ein, die alle vier bis zehn Minuten auftreten. Wenn der Kopf des Babys den Beckenboden erreicht, löst er bei der Mutter einen natürlichen Druck aus, der den aktiven Pressreflex aktiviert. Dies äußert sich in häufigeren und intensiveren Wehen, den sogenannten Presswehen, die alle zwei bis drei Minuten auftreten.

Dank der Kombination von Wehen und dem aktiven Beitrag der Mutter bewegt sich der Kopf des Babys immer weiter in die Vagina, bis er schließlich den Scheidenausgang passiert. In der nächsten Wehe folgen rasch die Schultern und der restliche Körper des Babys.

Nachgeburtsphase: Die Plazenta löst sich

In dieser Phase können bei der Mutter Nachwehen auftreten, die durch die starke Kontraktion der Gebärmutter verursacht werden. Dieser Prozess löst die Ablösung der Plazenta von der Gebärmutterwand aus. Die Hebamme überwacht diesen Vorgang durch Abtasten. Wenn die Nachwehen nicht innerhalb von etwa zehn Minuten nach der Geburt auftreten, kann das Saugen des Babys an der Brust der Mutter hilfreich sein, um die Gebärmutter zur Kontraktion zu stimulieren.

Sobald die Plazenta erfolgreich aus der Gebärmutter ausgeschieden ist, wird sie von der Hebamme entfernt und auf Vollständigkeit überprüft. Gegebenenfalls müssen verbliebene Plazentaresten noch entfernt werden. Auch eventuelle Damm- oder Genitalverletzungen werden zu diesem Zeitpunkt von den Geburtshelfern versorgt.

Jede Geburt ist anders

Von den Vorboten bis zur Nachgeburtsphase durchläuft eine werdende Mutter eine Reihe von Herausforderungen, die zum Glück von einem guten Gesundheitssystem begleitet werden. Jede Geburt ist individuell und obwohl sie sich in Phasen unterteilen lässt, kann die Erfahrung jeder Frau anders sein.  Dabei darf nicht vergessen werden, dass in manchen Fällen auch Kaiserschnitte angewandt werden müssen. Damit sie nach der Geburt neue Kraft schöpfen kann, ist es wichtig, dass die Mutter auf sich achtet und trotz Fürsorge für das Neugeborene die nötige Ruhe und Erholung findet – dabei sind auch Väter in der Verantwortung, ihr dies zu ermöglichen.

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