27. Juli 2024

Spielzeuge für Babys und Kleinkinder bis zum 18. Lebensmonat: Welche sind wirklich sinnvoll?

Viele werdende Eltern machen sich bereits lange vor der Geburt Gedanken darüber, was ihr Sprössling wirklich braucht. Oftmals stellt sich in diesem Zusammenhang auch die Frage, welche Spielzeuge für Babys und Kleinkinder sinnvoll erscheinen. Denn anders als bei älteren Kindern ist Spielzeug bei Säuglingen nicht vordergründig zur Beschäftigung gedacht.

Vielmehr sollen die Spielsachen einen pädagogischen Zweck erfüllen und dazu beitragen, dass sich die Kinder gut entwickeln. Insbesondere in den ersten Lebensmonaten ist es daher wichtig, das Spielzeug exakt auf das Kindesalter abzustimmen. Wir geben wichtige Tipps und Empfehlungen darüber ab, welche Spielzeuge für Babys und Kleinkinder wirklich nützlich sind.

Babyspielzeug in den ersten drei Lebensmonaten: Worauf es ankommt

In den ersten Wochen nach der Geburt durchlaufen Säuglinge die sogenannte „orale Phase“. Das bedeutet, dass sie ihre Umwelt entdecken, indem sie Gegenstände „zum Probieren“ in den Mund nehmen. Daher sollten frischgebackene Eltern bei Spielzeugen, die beispielsweise als Babygeschenke von Freunden oder Verwandten kommen, besonders auf deren Größe achten. Spielzeuge für Kleinkinder sollten groß genug sein, sodass sie nicht versehentlich verschluckt werden können. Auch die Materialien der Spielzeuge dürfen keine schädlichen Bestandteile enthalten. Siegel und Prüfzeichen bescheinigen hierbei, dass die Spielsachen den heutigen Sicherheitsanforderungen entsprechen.

Generell benötigen Babys und Kleinkinder in den ersten Lebensmonaten neben der Erstausstattung nur wenig Spielzeug. In den ersten Wochen reicht es für kleine Kinder durchaus aus, eine Spieluhr am Bett sowie ein kleines Kuscheltier zu haben. Auch ein Schmusetuch vermittelt den Kleinsten neben der elterlichen Wärme Sicherheit. Es kann sogar als Schnullerersatz dienen und die orale Phase der Kleinkinder bereichern. Insgesamt sollten Spielsachen für Babys vielseitige Sinneserfahrungen zum Fühlen, Anfassen, Hören und Sehen bieten.

Babyspielzeug für Kinder zwischen drei und sechs Monaten

Nach den ersten drei Monaten lernen Kleinkinder immer stärker, mit ihren Händen umzugehen. Durch gezieltes Greifen lernen sie allmählich ihre Umwelt kennen und verstehen. Deshalb sind in dieser Phase pädagogisch wertvolle Spielzeuge für Kinder ab 1 Jahr interessant, die eine haptische Erfahrung ermöglichen. Dazu zählen beispielsweise Knotenpüppchen, Rasseln, Greiflinge oder Holzstücke.

Tipp: Vor allem in den ersten Lebensmonaten sollten Eltern besonders auf die Materialien der Spielsachen achten. Weiche Stoffe wie Baumwolle oder Frottee sollten bevorzugt werden. Generell gilt in den ersten Lebensmonaten bei Spielzeugen das Motto „weniger ist mehr“. Besonders, da Kleinkinder noch keine zielgerichtete Aufmerksamkeit für bestimmte Dinge haben und sich durch zu viele Spielsachen eher überfordert fühlen. Viel wichtiger als jedes Spielzeug sind für Säuglinge Gesichter und Stimmen von Mama und Papa. Sowie Körperkontakt und emotionale Nähe zu ihnen und weiteren Bezugspersonen.

Babys sollten viel in Bauchlage liegen, damit die Rückenmuskulatur gestärkt wird. Als Spielzeug dafür eignen sich deshalb Spieldecken. In der Rückenlage können Kleinkinder hingegen einen Spielbogen erkunden. | pixabay.com

Dieses Babyspielzeug bietet sich vom sechsten bis zum 12. Lebensmonat an

Ungefähr sechs Monate alte Kleinkinder fangen nach und nach mit dem Sitzen und Krabbeln an. Um die Entwicklung der motorischen Fähigkeiten zu unterstützen, bietet sich jetzt also das entsprechende Spielzeug an. Etwa niedliche Stehaufmännchen, die das Kleinkind dazu anregen, zu robben oder zu krabbeln. Auch leichte, rollbare Bälle bereiten Babys viel Freude. Nach einem ähnlichen Prinzip funktionieren Krabbelrollen: In ihnen robben oder krabbeln die Babys und stützen sich dabei in Bauchlage ab. Zusätzlich dazu bringen viele Krabbelrollen weitere Elemente wie Spiegel oder Greiflinge mit.

Weiterhin gehören Bauklötze zu den beliebten Spielzeugen ab sechs Monaten. Sie unterstützen Kleinkinder bei ihren feinmotorischen Fähigkeiten und dabei, ihre Augen-Hand-Koordination zu verbessern. Ebenso sinnvoll sind Musikspielzeuge als pädagogische Lernmittel. Stoffwürfel oder auch Trommeln regen Babys dazu an, sich spielerisch mit musikalischen Klängen vertraut zu machen. Schon durch leichte Berührungen spielen diese Gegenstände kindgerechte Melodien ab.

Nach einem halben Jahr Lebenszeit lassen sich außerdem die ersten bebilderten Bücher verwenden. Sie fördern die Sprachentwicklung und unterstützen das Zuhören, sodass Kinder nach und nach einen Grundwortschatz aufbauen. Neben Tierbüchern finden Kleinkinder auch an niedlichen Fotoalben Gefallen, welche die schönsten Bilder als tolle Erinnerungsstücke aufbewahren. Generell tun sich Kleinkinder mit Büchern noch schwer, weshalb sie einfache Bilderbücher bevorzugen. Bis zu einem Alter von eineinhalb Jahren machen interaktive Bücher, die haptisch greifbare Elemente beinhalten, daher am meisten Sinn.

Ab einem Lebensalter von sechs Monaten interessieren sich Kleinkinder auch für Gegenstände der Erwachsenen. Nicht wenige wollen plötzlich die Fernbedienung, den Kochlöffel oder das Handy von Mama in die Hand nehmen. | pixabay.com

Babyspielzeug nach dem ersten Geburtstag

Nach dem ersten Geburtstag erhöht sich das Interesse der Kleinkinder an ihrer Umwelt. Sie nehmen nicht mehr alles in den Mund, sondern nutzen verstärkt Hände und Augen. Jetzt kann somit ein geeigneter Zeitpunkt gekommen sein, an dem Kinder erstmals kreativ werden. Als „Spielzeuge“ mit pädagogischem Mehrwert eignen sich deshalb nun ebenfalls Malutensilien wie Stifte und Wasserfarben.

Darüber hinaus lieben es viele Kinder mit einem Jahr, mit „Autos“ durch die Gegend zu fahren. Sinnvoll ist es deshalb, ab diesem Zeitpunkt Kinderfahrzeuge wie Rutschautos anzuschaffen. Auf Lauflernwagen oder Mini-Laufrädern lernen Kinder ebenfalls, die Balance beim Fahren zu halten.

Wer möchte, kann den Nachwuchs darüber hinaus spielerisch zum Laufen Lernen animieren. Dies gelingt beispielsweise mit Schiebe- oder Nachziehspielzeug, das durchs Haus gezogen wird. Mit solchen Spielsachen erweitern Eltern den „Aktionsradius“ ihrer Kinder. Schrittweise verbessern die Kleinen dadurch ihre Balance mit Spielzeugen und allgemein die Koordination mit Gegenständen. Manche Kleinkinder geben sich auch damit zufrieden, zunächst bei Bewegungen zuzusehen. Etwa Murmeln, die sich auf Kugelbahnen ihren Weg suchen. Hierbei ist insbesondere die visuelle Wahrnehmung hervorzuheben, dank derer die Aufmerksamkeitsspanne der Kids trainiert wird.

Spielzeug hat in einem Kinderbett (bis auf das Lieblingskuscheltier) nichts verloren. Vor allem keine Spielsachen mit Kordeln oder Ketten, an denen sich Kleinkinder und Babys versehentlich strangulieren könnten | pixabay.com

Spielzeug für Kinder unter 18 Monaten: Was Eltern vermeiden sollten

  • Spielzeug für unter einjährige Kinder sollte vor allem sicher beschaffen sein. Solche sicheren Spielsachen für Säuglinge und Kleinkinder sollten aus unbedenklichen Materialien bestehen und pflegeleicht beschaffen sein.
  • Zu den „No-Gos“ gehören Spielzeuge mit scharfen Ecken und Kanten. Sie sind für Kleinkinder gefährlich, da diese mit den Spielzeugen noch nicht richtig umgehen können. Es besteht das Risiko für ernsthafte Verletzungen, wenn sie sich an den spitzen Gegenständen schneiden.
  • Auch kleinteiliges Spielzeug gilt es zu vermeiden. Für Kinder unter drei Jahren besteht Erstickungsgefahr, wenn sie die Gegenstände versehentlich verschlucken.
  • Plüschtiere und Puppen sind nur dann geeignete Spielzeuge, wenn sie keine aufgenähten Knöpfe aufweisen und nicht fusseln.
  • Lärmende Spielsachen wirken sich auf Kleinkinder oftmals belastend aus. Da ihre Ohren noch sehr empfindlich sind, haben sie an Spielsachen wie Quietschenten (noch) keine Freude.

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