27. Juli 2024

Upcycling: Kaputte Kleidung nachhaltig weiterverwenden

Je nachhaltiger, desto besser. Ganz egal, ob es um die Ernährung, das Einkaufsverhalten oder Energien geht. Die Corona-Pandemie hat den Trend zu mehr Nachhaltigkeit laut aktuellen Umfragen noch verstärkt. Zu diesem Ergebnis gelangte eine repräsentative Umfrage von McKinsey & Company Ende des vergangenen Jahres. Angesichts dieser Entwicklungen gewinnt auch Upcycling in deutschen Haushalten an Bedeutung. Weggeworfen wird möglichst wenig. Fast alles lässt sich mit etwas Kreativität wiederverwenden und umgestalten – auch kaputte Kleidung.

Was ist nachhaltige Kleidung?

Nachhaltigkeit im Alltag liegt den Deutschen am Herzen. Vor allem, wenn es ums Einkaufen geht. Fast ein Viertel aller Befragten gab gegenüber der Green City Impact im vergangenen Jahr an, bei Kleidung und Accessoires auf Nachhaltigkeit zu achten. Weitere 20 Prozent wollen in Sachen Mode künftig noch nachhaltiger kaufen. Was Kleidungsstücke betrifft, hängt die Nachhaltigkeit von mehreren Faktoren ab. Vor allem von

  • der Herkunft. Die CO2-Bilanz von Kleidung unterscheidet sich je nach Transportweg.
  • den verwendeten Materialien. Nicht nur in Bereichen wie Wohnen und Deko sind natürliche Materialien gefragt.
  • den Produktionsbedingungen. Je energieintensiver die Verarbeitung, desto weniger nachhaltig.
  • der Qualität. Je qualitativer die Kleidungsstücke, desto länger halten sie.

Von letzterem Punkt hängt das Müllaufkommen ab. Zahlreiche Deutsche sagen der Wegwerfgesellschaft den Kampf an und leben weitestgehend nach Zero-Waste-Prinzip. In diesem Kontext hat sich Upcycling zu einem Megatrend entwickelt. Scheinbarer Müll wird dabei weiterverarbeitet. Ob es nun um Dosen, Paletten, Plastik oder alte Textilien geht. Mit etwas Werkzeug und dem richtigen Kleber für das jeweilige Material lässt sich fast alles einem neuen Verwendungszweck zuführen. Was für Elemente wie Paletten und Dosen gilt, trifft auch auf alte Stoffe zu. Von einer stofflichen Aufwertung bis hin zu einer kompletten Umarbeitung: Um Altkleider vor der Tonne zu bewahren, gibt es zahlreiche Upcycling-Möglichkeiten.

Neue Perspektiven für alte Jeans

Kaum ein Kleidungsstück wird so oft gekauft wie die Jeans. Von Natur aus zeichnet sich die Hose durch Anpassungsfähigkeit und Widerstandsfähigkeit aus, wodurch sie aus sich heraus eine eher nachhaltige Bekleidungsmöglichkeit ist. Außerdem eignen sich gerade Jeans-Stoffe wegen ihrer natürlichen Eigenschaften optimal für das Upcycling. Kann oder will man sie selbst nicht mehr tragen, können sie beispielsweise im Handumdrehen in Schutzhüllen für das Handy, Tablet oder iPad verwandelt werden. Dazu einfach bloß

  1. die Geräte der Wahl abmessen.
  2. die Maße auf die Innenseite der Jeans übertragen.
  3. das angezeichnete Rechteck heraus trennen.
  4. den Stoff vernähen.
  5. die obere Seite offen lassen.
  6. einen Klettverschluss anbringen.

Auch den restlichen Stoff der Hose kann man umnähen. Zum Beispiel zu einer Tasche machen. Dazu schneidet man die Hosenbeine auf Kniehöhe ab und nimmt einen alten Gürtel zur Hand. Jenen durchtrennt man zehn Zentimeter von der Schnalle entfernt und schiebt ihn mit dem Verschluss voraus in die abgeschnittene Jeans. Anschließend wird beides miteinander vernäht. Vier Zentimeter beidseitig von der zugenähten Spitze entfernt steppt man den Stoff ab. Sollte der Gürtel zu lose sitzen, gibt man zusätzlich etwas Sekunden- oder Textilkleber darauf.

So werden T-Shirts zu Teppichen

Wie stellt man am besten Garn zum Häkeln her? Am nachhaltigsten ist es, wenn man alte Kleidungsstücke dazu verwendet, insbesondere alte Oberteile. T-Shirts aller Farben und Formen lassen sich zu dickem Garn verarbeiten. Dazu

  1. Den Teil unterhalb der Achsel je horizontal abschneiden.
  2. Den unteren Saum ablösen.
  3. Den Rest des Shirts vertikal falten, sodass auf der linken Seite ein etwa vier Zentimeter breiter Rand zurückbleibt.
  4. Alle drei Zentimeter die gefaltete Seite bis zum übrig gebliebenen Rand einschneiden.
  5. Das Stück öffnen und drehen. Seitwärts drehen.
  6. Auf die übrigen, noch nicht durchgeschnittenen Abschnitte diagonale Einschnitte setzen, bis ein Band entsteht.
  7. Am Band festziehen, wodurch sich ein Garnknäuel zusammenrollt.

Aus dem dicken Garn kann man anschließend Teppiche oder Ähnliches häkeln. Viel Spaß!

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