Das Jahr 2020 zeigte einiges an bekannten Trends, überraschte aber auch in Sachen Trends mit neuen Strömungen und Denkanstößen und machte deutlich, dass sich die Kunstwelt in einer Zeit des Wandels befindet.
Sowohl die Öffentlichkeit, die Galeristen, die Kuratoren als auch die Sammler haben damit begonnen, die traditionelle Präsentation und selbst das Betrachten der Gemälde und Arbeiten neu zu denken. Offline als auch online gibt es radikale Änderungen, die das bisher vorherrschende Verständnis von Kunst neu definiert. Um einen detaillierten Überblick über die Art-Trends 2020 zu bekommen, bedarf es einer eingehenden Analyse des bestehenden Kunstmarktes. Im nachfolgenden die wichtigsten Trends für das Jahr 2020:
Kunst-Trends 2020: Existierende Kunststile mit Daseinsberechtigung
Einer der Art-Trends sowohl in den vergangenen Jahren als auch im Jahr 2020 unter Galeristen, Kunstsammlern und Kuratoren seinen Platz als Favorit eingenommen hat und auch das neue Jahr bestimmen wird, ist die abstrakte Kunst. Dieser als fester Bestandteil der modernen Kunst gehandelte Stil beeindruckt mit einer mehr als 100-jährigen Geschichte in der bildenden Kunst. Jede zeitgenössische Kunstsammlung wartet mit Werken moderner nicht-figürlicher Kunst auf.
Mehrere abstrakte Kunststile führen den Trend an
Zu diesen gehören zum Beispiel die spontane Line Work, die durch eine ausdrucksstarke und unbearbeitete Linienführung beeindruckt, der Maximalismus, der als Überfluss-Ästhetik glänzt, und die Dimensionale-Art mit beeindruckender Tiefenwirkung.
Online-Kunstmarkt
Der Online-Kunstmarkt ist eines der Trends 2020 und wird auch die gesamten nächsten Jahre bestimmen. Kunstsammler*innen verbringen die meiste Zeit online, um unkompliziert neue Schätze zu erwerben und sich eingehend über neue Trends zu informieren. Große Auktionshäuser und Galerien reagieren auf diese Nachfrage und bauen Ihre Online-Präsenzen gezielt aus. Die durch künstliche Intelligenz gewonnenen Daten über die Gewohnheiten der Kunstsammler liefert den Kunsthändlern unentbehrliche Informationen, um online personalisierte Angebote mit hohen Erfolgsaussichten zu kreieren.
Wobei eine Gruppe von Kunstkäufern von besonderem Interesse für die Auktionshäuser und Galerien ist, nämlich die technikaffinen Millennials. Diese gelten als Hauptkäufer für Kunst im günstigeren bis mittleren Preissegment. Besonders große Auktionshäuser wissen um die jüngere Käuferschaft und scheuen nicht davor zurück, riesige Summen in Ihre Onlineauftritte zu investieren.
Auch Social Media zur Verbreitung von Art-Trends gewinnt weiterhin an Beachtung
Die Verlagerung des Kunstmarktes und Art als Lifestyle
Neben dem Ausbau der Online-Präsenzen bekommen Lifestyle-Kunstevents immer mehr Bedeutung. Der Location sind dabei keine Grenzen gesetzt, und so wandeln sich Foyers großer Museen, bekannte Concept-Stores oder auch Auktionshäuser für bestimmte Abende zu beeindruckenden und angesagten Art-Markenveranstaltungen. Kooperationen mit beliebten Marken aus den Bereichen Mode, Schmuck, Spirituosen oder auch der Automobilbranche liefern den Käufern eine spannende Verbindung und den Kunsthändlern meist satte Umsätze.
Künstliche Intelligenz: Die neue Art des künstlerischen Schaffens?
KI hat es zum Trend 2020 geschafft. Doch ist künstliche Intelligenz überhaupt in der Lage, „echte“ künstlerische Werke zu kreieren? Ist nicht eigentlich der Programmierer*in der eigentliche Urheber der Gemälde? Und wie sind Kunstwerke zu bewerten, die Künstler*innen in Kooperation mit KI realisieren? Nachdem bereits im Oktober 2018 ein von künstlicher Intelligenz erzeugtes Werk beim Auktionshaus Christie´s seinen Käufer gefunden hat, bleibt es auch in den nächsten Jahren spannend.
Kunst und Politik und der Stellenwert von bisher unbeachteten Künstler*innen
Ein weiterer Art-Trend, der auch 2020 Aufmerksamkeit erregte, gehört der politischen Macht der Kunst. Unbequeme oder bis dato unbeachtete Themen finden eine neue Beachtung und Feiern Ihren Einzug in bedeutende Museen der Welt. Dadurch erlangen zum Beispiel Werke von Frauen im Kunstmarkt oder auch Kunst von Kontinenten mit unbeachteten Künstler*innen mehr Präsenz und Reichweite.