27. Juli 2024

Die Verlobung: Eine moderne Tradition – Zeitlos und romantisch

Auch wenn wir manchmal das Gefühl haben, dass unsere Welt kaum noch Platz für Romantik bietet, haben romantische Rituale dennoch weiterhin Hochkonjunktur. Es gibt zwar immer weniger „gute“ Gründe für eine Hochzeit – und dennoch wird nach wie vor viel geheiratet. Eine Erklärung dafür liegt in der Tradition rund um die Hochzeit, unter anderem der Verlobung.

Warum verlobt man sich?

Einst war die Verlobung eine ausgesprochen wichtige soziale Institution. Sie zeigte an, dass eine Person versprochen war, also nicht mehr auf dem Partnermarkt zur Verfügung stand. Das klingt für uns heute schräg: Wieso sollte man das extra anzeigen müssen, wenn nicht aus freien Stücken? Wir sind aber andere partnerschaftliche Rituale gewohnt. Niemand würde davon ausgehen, dass eine Person alleinstehend ist, nur weil sie keinen Ring trägt. Das war damals anders. Andere partnerschaftliche Modelle außerhalb der Ehe gab es offiziell nicht. Damals wie heute darf ein schöner Verlobungsring nicht fehlen, wenn man sich gegenseitig versprochen hat. Warum ist dieses Zeichen so wichtig?

Der geschlossene Ring zeigte schon früher die Unendlichkeit an. Er war ein Symbol für ein Bündnis, das nie zerbrechen soll. Heute interessieren sich wieder mehr Menschen für solcherlei Symboliken und schätzen es sehr, von ihrem Partner eine besondere Aufmerksamkeit zu erhalten. Daher ist auch der Verlobungsring nach wie vor für viele Paare sehr attraktiv. Übrigens: Die Verlobung erfolgt damals wie heute üblicherweise durch die Initiative des Mannes. Der Mann macht der Frau einen Heiratsantrag. Sagt sie zu, steckt er ihr den Verlobungsring an.

Üblicherweise wird der Ring an der linken Hand getragen. Lange Zeit glaubte man, eine Ader führe vom linken Ringfinger direkt zum Herzen. Wenn man dann verheiratet ist, kann der Ring auf die rechte Hand wechseln – oder er wird durch einen neuen ersetzt.

Partnerschaftliche Rituale in Zeiten der Moderne

Soziologen glaubten lange, dass in der modernen kapitalistischen Welt partnerschaftliche Rituale und Institutionen wie die der Ehe immer weniger Relevanz haben werden. Die Statistik scheint das zu bestätigen: In den westlichen Industrienationen heiraten immer weniger Menschen. Aber es gibt auch einen Gegentrend. Seit ein paar Jahren interessieren sich Menschen wieder mehr für die Ehe. Der neuste Trend: Auf Instagram und YouTube findet man immer häufiger Videos von jungen Paaren, welche sich das Ja-Wort in der Öffentlichkeit geben.

Unsere weitgehend entzauberte Welt scheint den Menschen etwas zu nehmen: Ein Bedürfnis nach Romantik, die sich nicht in Worte fassen lässt und daher über Symbole und Zeichen ausgedrückt werden kann. Der Verlobungsring und das Ritual der Verlobung scheint daher aktueller denn je, auch für junge Menschen, denen man das bis vor wenigen Jahren garnicht zugetraut hätte.

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