27. Juli 2024

Schlammpackungen: Natürliche Inhaltsstoffe für schöne Haut

Glatte und geschmeidige Haut ist wohl für die meisten Menschen erstrebenswert. Schon in der Antike war man so auf der Suche nach Methoden, um die Haut zu reinigen und das Hautbild zu verfeinern. Wer möchte nicht reine Haut ohne Pickelchen und abgestorbenen Hautpartikelchen und Rötungen? Die Ägypterinnen galten als besonders findig was Schönheitsrituale anbelangt.

Neben Haarentfernungsmethoden entdeckten sie auch die reinigende Kraft von Nilschlamm – eine Idee, die bis heute in der Kosmetik und Medizin verfolgt wird. Schlammpackungen sind aus zahlreichen Gründen so begehrt. Vor allem Freunde natürlicher Kosmetik schätzen diese für ihre natürliche Zusammensetzung. Völlig frei von Chemikalien schont sie Umwelt und Körper und kann in zahlreichen Bereichen eingesetzt werden.

Schlammpackungen: Inhalt und Zusammensetzung

Heute sind viele verschiedene Schlammpackungen und Anwendungen verfügbar, die sich hinsichtlich ihrer Herkunft und damit der Zusammensetzung unterscheiden. Je nach Produkt enthalten diese Ton, Erde, Schlick oder Schlamm. Das besondere an Schlammpackungen ist jedoch, dass sie reich an Magnesium, Calcium, Eisen, Kupfer, Natrium und weiteren Spurenelementen sind – und das ist auch die große Gemeinsamkeit aller Schlammpackungen. Mineralisch besteht Heilerde aus Quarz, Glimmer, Tonmineralen und Kalk. Der Begriff ‚Heilerde‘ ist wohl den meisten schon einmal begegnet. Diese bestehen aus dem sogenannten Lös – einer mineralstoffreichen Mischung aus Sand und Ton.

Heilschlamm hingegen ist nicht nur ein feines Pulver, sondern eine aus Flüssen, Mooren oder dem Meer gewonnene, feuchte Masse. So gibt es sowohl Süßwasser- als auch Salzwasserschlamm. Schlamm aus dem Toten Meer ist weltweit besonders gefragt und für seine heilende Wirkung bekannt. Je nach Gebiet, aus dem die Heilerde kommt, unterscheidet sie sich auch in ihrer Wirkung.

Lavaerde versus Tonerde

Häufig wird Heilerde auch als Lava- und Tonerde bezeichnet. Doch was charakterisiert die beiden Formen? Jede Form der Heilerde ist bereits vor vielen Millionen Jahren entstanden. Durch Wind und Wetter wurden Gesteinsbrocken mit der Zeit zu feinem Pulver zerrieben. In bestimmten Regionen sammelte sich dieses Pulver und wurde durch zahlreiche Erdschichten bedeckt. Durch den hohen Druck der vielen Schichten wurde das Pulver zu Löss gepresst. Nicht jede Tonerde darf jedoch auch als Heilerde bezeichnet werden. Nur wenige braune Tonerden dürfen laut Arzneimittelgesetz als Heilerden gekennzeichnet werden.

Effekt je nach Farbe der Erden

Weiße Tonerde gilt als feinste Mineralerde. Sie ist besonders bei trockener und empfindlicher Haut empfehlenswert und kann als Maske oder als Badezusatz verwendet werden. Gründe Tonerde hat einen höheren Anteil an Spurenelementen und bindet geschickt überschüssigen Talg. Sie wirkt zudem entzündungshemmend und wird so für die tiefgehende Hautreinigung eingesetzt. Gelbe Tonerde ist etwas grober und ist auf Grund ihrer Zusammensetzung für jeden Hauttypen geeignet. Besonders hilft sie bei Sonnenbrand oder bei schuppiger Kopfhaut. Doch auch als Gesichtsmaske ist sie geeignet für besonders fettige Haut. Rote Tonerde ist ideal für Masken oder als Badezusatz. Sie wirkt antibakteriell und reinigend.

Wer besonders gestresste Haut hat, die durch den Einsatz von unterschiedlichen Kosmetikprodukten aus der Ruhe gebracht wurde, kann mit der roten Erde wahre Wunder vollbringen. Rosa Tonerde ist wohl erst einmal wenig bekannt. Sie hat jedoch ebenso vielseitige Wirkung und kann für zahlreiche Probleme eingesetzt werden. Sie ist stark tonisierend und strafft die Haut. Deswegen wird sie vor allem für kosmetische Anwendungen im Gesicht und am ganzen Körper verwendet. So strafft sie nicht nur fahle Haut im Gesicht sondern auch an der Brust, dem Hals oder den Oberarmen.

schlammpackung anwendung
Josep Suria/shutterstock.com

Schlammpackungen: Die Herstellung

Heilerde ist unter tiefen Erdschichten begraben. Wie kommt man also an die wertvollen Mineralien, um sie in Kosmetika zu verwenden? Um Heilerde zu gewinnen, müssen die zahlreichen Lössschichten abgetragen werden. Diese werden dann getrocknet, fein gemahlen und am Ende fein gesiebt. Nur so erhält man ein reines Pulver, das gleichmäßig gemahlen ist. Je nach Eisen- bzw. Magnesiumgehalt hat Heilerde auch eine unterschiedliche Farbe. Rote Tonerde ist besonders reich an Eisen. Weiße Tonerde hingegen besitzt gar kein Eisen. Je nach Art wird Heilerde zusätzlich unterschiedlich getrocknet bzw. sogar bei hohen Temperaturen sterilisiert.

Anwendungsmöglichkeiten

Dass Schlammpackungen positive Wirkung auf die Gesundheit haben, ist bekannt – doch wann und wie werden diese denn nun angewendet? Generell sollen Schlammpackungen dafür sorgen, dass das Hautbild verfeinert wird. So können diese bei zahlreichen Hauterkrankungen oder auch bei gesunder Haut als einmalige Therapie oder als Bestandteil der Beauty-Routine eingesetzt werden. Heilerde wird als feuchte Paste auf die betroffenen Hautstellen aufgetragen und wird zumeist entfernt, wenn sie vollständig getrocknet ist. Je nach Darreichungsform ist Heilerde in Masken oder Peelings enthalten oder wird als feines Pulver angeboten, das kurz vor der Anwendung zu Hause angerührt wird.

Dabei sollte man darauf achten, dass die Paste weder zu trocken noch zu nass ist. Beide Zustände erschweren das Auftragen deutlich und führen letztlich nicht zum gewünschten Effekt. Teilweise ist Heilerde auch in Kapselform erhältlich und dient so der inneren Anwendung. Auch hierbei wird ihr nachgesagt, dass sie den Körper reinigt und die Haut so von innen heraus zum Strahlen bringt.

Unreine Haut

Gesichtsmasken sind wohl die häufigste Form, in der Schlammpackungen ihren Einsatz finden. Bei fettiger oder besonders unreiner Haut können Schlammpackungen dabei helfen, die Haut von überschüssigem Talg, der die Poren verstopft, zu befreien. Durch das Auftragen des Schlamms ergibt sich eine Sogwirkung, die all die überschüssigen Produkte auf der Haut anzieht und bindet. Wenn das Fett bzw. Wundsekrete und Talg aufgesogen ist, endet diese physikalische Sogwirkung und die Heilerde entzieht der Haut keine weitere Flüssigkeit. Zusätzlich versorgen die Mineralien, die in der Heilerde enthalten sind, die Haut mit allem, was sie benötigt, um gesund zu sein und gesund auszusehen.

Wer unter Akne leidet, kann Heilerde als Teil einer regelmäßigen, tiefgehenden Reinigung verwenden und so das Hautbild sichtbar verbessern. Beim sanften Abwaschen der Heilerde werden zudem kleine Hautschüppchen entfernt, wodurch sich die Haut schon nach einer Anwendung rein und glatt anfühlt. Auch wer unter trockener Haut leider, aber diese regelmäßig reinigen möchte, kann Heilerde verwenden. Auf Grund der besonderen Eigenschaften entzieht diese der Haut nicht unnötig Flüssigkeit, sodass sie nach der tiefgehenden Reinigung im Vergleich zur Behandlung mit anderen Kosmetikprodukten nicht spannt oder trocken wirkt.

Sonnenbrand

Selbst bei Sonnenbrand oder einem heftigen Insektenstich kann Heilerde eingesetzt werden. Sanft auf die betroffene Stelle aufgetragen trägt sie zur Beruhigung der Haut bei und spendet Mineralien, die zur schnellen Regeneration beitragen.

Kopfhaut

Wer unter Schuppen oder ständigem Juckreiz an der Kopfhaut leidet, kann auch hier zu einer Schlammpackung greifen. Die Maske beruhigt die Haut und bringt sie wieder in Balance.
Verwendung im medizinischen Bereich. Neben dem Einsatz im kosmetischen Bereich wird Heilerde auch in der Medizin eingesetzt. Vor allem bei Prellungen, Rheuma oder Arthritis kann Heilerde helfen, die Schmerzen zu lindern und Entzündungen zu verringern. Auch bei Verspannungen kann erwärmte Heilerde helfen, diese zu lösen.

Anwendung von Schlammpackungen

Damit die Anwendung auch die richtigen Ergebnisse erzielt, sollten einige Tipps beachtet werden. Wer eine sehr empfindliche Haut hat, sollte sich langsam an Schlammanwendungen heran tasten. Zu salzige Heilerde kann sensible Haut zusätzlich reizen und wird somit nicht zum gewünschten Effekt beitragen. Am besten wird die Schlammpackung erst einmal auf einer kleinen Stelle probiert und erst nach bestandenem Test im Gesicht oder betroffenen Körperstellen angewendet. Vor allem bei roter Tonerde sollte man bei der Anwendung vorsichtig sein: Auf Grund der intensiven Farbe kann diese auch mal auf Kleidung oder Handtuch abfärben. Ein altes Tshirt oder ein kleines Handtuch zum Abwischen sollte man bei der Behandlung also nicht vergessen.

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